FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Donnerstag weiter um die 16 000 Punkte schwanken. Der X-Dax signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn für den deutschen Leitindex ein kleines Minus von 0,16 Prozent auf 15 985 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls leicht schwächer erwartet.

"Nach unten ist der Dax zwar durch zahlreiche Kaufwillige gut unterstützt. Aber sobald wir in den Bereich der 16 000 kommen, gibt es kaum noch Käufer, die den Markt weiter nach oben treiben", konstatiert Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Unsicherheit in puncto Inflation und Pandemie sei den meisten zu hoch, um auf diesem Niveau einzusteigen. Daher dürften die letzten Meter zum Rekordhoch von 16 290 Punkten die wohl schwersten werden, zumal neben der Nervosität aufgrund steigender Zinsen und der Corona-Pandemie ein neuer Einflussfaktor hinzukommt: die Berichtssaison zum vierten Quartal 2021, die am Freitag mit den US-Banken starten wird.

Mit Blick auf die Kursgewinne am Vortag sprechen die Analysten der Commerzbank zugleich von einer gewissen Gelassenheit der Anleger angesichts der steigenden Verbraucherpreise. "Obwohl die US-Inflation auf ein fast 40-Jahreshoch kletterte, wurde dies als weitgehend erwartet und eingepreist interpretiert." Der Markt arrangiere sich offenbar mit der Tatsache, dass es in diesem Jahr bis zu vier Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed geben werde.

Unter den Einzelwerten im Leitindex Dax könnte der Essener Energiekonzern Eon Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn er baut sein Geschäft mit sauberer Energie und der Dekarbonisierung in der Industrie aus. Dafür steigt Eon bei der Horisont Energi ein und will einen Anteil von 25 Prozent an dem 2019 gegründeten norwegischen Carbontech-Startup erwerben. Auf Tradegate bewegte diese Nachricht die die Aktien vorbörslich jedoch nicht.

Die Anteile von Freenet legten auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss leicht zu. Das Telekomunternehmen will auch im laufenden Jahr Aktien zurückkaufen. Insgesamt sollen bis längstens 31. März bis zu 4,2 Millionen Aktien, also rund 3,28 Prozent des Grundkapitals, über die Börse gekauft werden.

Sehr kräftig abwärts ging es auf Tradegate für die Papiere von SMA Solar . Der Solartechnikkonzern strich seine Erwartung an die Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr zusammen.

Die Aktien von Henkel könnten nach einer Kaufempfehlung der französischen Großbank Societe Generale einen Blick wert sein. Die Papiere hatten bereits in den vergangenen Tagen von optimistischen Analystenkommentaren anderen Banken profitiert.

Für die Aktien des Düngerkonzerns K+S sprach die Privatbank Berenberg nun eine Kaufempfehlung aus. Das Umfeld für die Agrarchemiebranche bleibe auch 2022 stark, erklärte Analyst Adrien Tamagno./ck/mis

Quelle: dpa-Afx