FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Donnerstag nach seiner fulminanten Erholungsrally vom Vortag ein wenig schwächer starten. Auch wegen des mit Spannung erwarteten Außenministertreffens der Ukraine und Russlands in der Türkei sowie des anstehenden Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) halten die Anleger sich erst einmal zurück. Angesichts der bestehenden Risiken bleibe die Rally anfällig für Rückschläge, schrieben die Experten der niederländischen Bank ING.
Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,53 Prozent auf 13 774 Punkte. Zur Wochenmitte hatte der Dax knapp acht Prozent höher geschlossen. Sein vortags ebenfalls deutlich erholtes Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Donnerstag ähnlich stark im Minus erwartet.
Auch vor dem Außenministertreffen hielten die Kämpfe zwischen der Ukraine und Russland an. Es ist das erste hochrangige Gespräch beider Seiten seit Kriegsbeginn. Hoffnung für das Treffen des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba und seines russischen Kollegen Sergej Lawrow hatten zuletzt vage Signale der Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten gemacht.
Abseits des Krieges rückt der EZB-Zinsentscheid in den Blick. Der Krieg in Europa bedeutet für die Währungshüter eine noch höhere Inflation und neue Unsicherheiten für die Konjunktur.
Außerdem geht die Berichtssaison in Deutschland weiter. Dass Hannover Rück nach einem Gewinnsprung im zweiten Corona-Jahr die Dividende kräftig anheben will, ließ die Aktien des Rückversicherers schon vorbörslich steigen.
Compugroup -Papiere legten ebenfalls zu. Der Softwareanbieter berichtete dank Zukäufen ein kräftiges Wachstum und sieht sich auf einem guten Weg zu seinen mittelfristigen Zielen.
Dagegen ging es für Hugo Boss etwas bergab, obwohl der Modekonzern für das vergangene Jahr eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung berichtet hatte. 2022 erwarten die Metzinger zudem ungeachtet der derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ein Rekordjahr.
Die Aktien der Deutschen Bank profitierten vorbörslich davon, dass diese kaum Risiken in ihrem Russland-Geschäft im Zuge des Ukraine-Konflikts sieht./gl
Quelle: dpa-Afx