FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte zur Wochenmitte an seine Vortagesgewinne anknüpfen. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ein Plus von 0,72 Prozent auf 14 578 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit einem Anstieg von rund 0,5 Prozent erwartet.
Vor einer Woche hatte der Dax mit 14 553 Punkten den bisherigen Höhepunkt seiner rasanten Erholung vom Tief erreicht, auf das er im Zuge des Ukraine-Kriegs in der zweiten März-Woche gefallen war. Damals war der deutsche Leitindex mit 12 438 Punkten bis auf das Niveau von November 2020 abgestürzt.
"Die Börsen-Ampeln stehen wieder auf Grün", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in seinem Morgenkommentar. "Das Ausbleiben neuer negativer Nachrichten ist für die Börsen im Moment schon eine gute Nachricht." Die Stimmung der Anleger habe sich verbessert und die Risikobereitschaft sei wieder gestiegen. Dazu trage möglicherweise auch die Sorge vor weiteren Kursverlusten am Rentenmarkt bei, so Altmann.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Norma im Anlegerfokus stehen. Der Verbindungstechnik-Spezialist erwartet im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum und höhere Profitabilität. Allerdings sieht der Konzern seine Prognose unter der Einschränkung, dass im Jahresverlauf keine erheblichen negativen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg auftreten. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 soll von 70 auf 75 Cent steigen - etwas weniger als von Experten erwartet. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Norma-Papiere zuletzt um 2,5 Prozent.
Der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienkonzern Deutsche Euroshop blickt mit gemischten Gefühlen auf das laufende Jahr. So kann sich der Vorstand zwar ein Plus gegenüber dem operativen Gewinn von 2021 vorstellen. Allerdings halten die Manager auch einen Rückgang für möglich. Im abgelaufenen Jahr entwickelten sich die Geschäfte hingegen besser als vom Konzern prognostiziert. Und auch die Aktionäre sollen am Erfolg beteiligt werden. Auf Tradegate gewann die Deutsche-Euroshop-Aktie 3,0 Prozent.
Die Anteilsscheine der Indus Holding legten auf Tradegate um 1,5 Prozent zu. Die Beteiligungsgesellschaft zeigt sich vorsichtig für die Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres. "Vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges haben wir für das Jahr 2022 eine weitere Normalisierung der Geschäfte unserer Portfoliounternehmen erwartet", erklärte Konzernchef Johannes Schmidt. Die wirtschaftliche Dynamik sei aktuell noch intakt.
Die in den letzten Monaten arg gebeutelten Titel von Auto1 schnellten auf Tradegate um gut 9 Prozent hoch. Der Online-Gebrauchtwagenhändler schloss 2021 mit einem überraschend guten vierten Quartal ab und will im laufenden Jahr weiter zulegen. Auto1 strebt 2023 das Erreichen der operativen Gewinnschwelle an. Die Zahlen zum Schlussquartal fielen aber insgesamt besser aus als von Analysten geschätzt./edh/mis
Quelle: dpa-Afx