FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Dienstag kaum verändert starten und damit weiter in einer relativ engen Handelsspanne seitwärts laufen. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex am Morgen rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein minimales Plus von 0,01 Prozent auf 13 272 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,01 Prozent schwächer erwartet.

Seit rund vier Wochen schon pendelt der Dax um die Marke von 13 300 Punkten, auch wenn es zwischenzeitlich bis auf 13 445 Punkte hoch gegangen war. Tags zuvor konnte sich der Dax nach einem Rutsch bis auf 13 163 Punkte an der für charttechnisch interessierte Anleger relevanten 21-Tage-Linie wieder stabilisieren. Die gleitende Durchschnittslinie signalisiert den kurzfristigen Trend.

Belastungsfaktoren, die aktuell weiter im Blick bleiben, sind zum einen der starke Euro, zum anderen die Gespräche über den Brexit-Handelspakt. Zudem bleiben auch Nachrichten rund um das Corona-Virus im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Der Euro hatte Anfang Dezember wieder die Marke von 1,20 US-Dollar übersprungen und befindet sich nun wieder auf dem höchsten Niveau seit Frühjahr 2018. Ein kleiner Rückschlag am Vortag wurde schnell wieder ausradiert. Bei den Brexit-Verhandlungen ruhen die Hoffnungen nun auf einem Treffen in den nächsten Tagen, nachdem zwei Telefonate zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen keinen Durchbruch brachten. Was die Viruskrise anbelangt, so bleibt die Zahl der Neuinfektionen hierzulande auf hohem Niveau und auch die Zahl der Todesfälle ist wieder gestiegen.

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt dürfte das Papier von BASF einen Blick wert sein. Der Chemiekonzern darf sein auf Farbpigmente spezialisiertes Tochterunternehmen Colors & Effects unter Auflagen an den japanischen Konzern DIC verkaufen. Nach einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter vom Montag, steht der Zusammenschluss unter dem Vorbehalt, dass die wichtigste Produktionsstätte von DIC für Pigmente veräußert wird. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für die Aktie vorbörslich nach oben.

Der Flugzeugbauer Airbus steht mit Auslieferungszahlen für November im Fokus. Trotz der Corona-Krise wurden 64 neue Verkehrsflugzeuge ausgeliefert, womit der zweitstärkste Auslieferungsmonat in diesem Jahr verzeichnet wurde. Analyst Chris Hallam von Goldman Sachs sprach von einem "leichten Rückgang" im Vergleich zum Oktober mit 72 Auslieferungen. Nun brauche es noch 55 Auslieferungen im Dezember, um seine Schätzung für 2020 zu erreichen, schrieb er. Dabei gab er sich zuversichtlich, da der Schlussmonat des Jahres typischerweise ein geschäftiger sei. Auf Tradegate legten die Anteilsscheine moderat zu.

Deutlich nach oben ging es auf Tradegate indes für die Aktien des Automobilzulieferers Hella . Dieser hatte am Vorabend nach einem besser als erwartet ausgefallenen zweiten Geschäftsquartal die Prognose angehoben. Die Analysten von JPMorgan und Jefferies lobten in einer ersten Reaktion sowohl die starke Geschäftsentwicklung als auch die nun höheren Ziele. Die aufgestockte Umsatzprognose sei Beleg dafür, dass die Geschäfte mit Blick auf die zweite Geschäftsjahreshälfte deutlich anzögen, hob etwa JPMorgan-Experte Jose Asumendi hervor.

Positives berichtete zudem der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter Compugroup . Er rechnet mit einem noch stärkeren Wachstum im kommenden Jahr. So sollen die Erlöse auch dank der in diesem Jahr erfolgten Zukäufe um rund 20 Prozent auf eine Milliarde Euro zulegen. Aus eigener Kraft, also ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte gerechnet, soll das Umsatzplus bei über 5 Prozent liegen. Am Markt hatten Analysten für das kommende Jahr bisher nur rund 920 Millionen Euro Umsatz erwartet. Auf Tradegate allerdings gab die Aktie bei zugleich geringen Umsätzen nach./ck/jha/

Quelle: dpa-Afx