FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed dürften sich die Dax -Anleger am Mittwoch zunächst etwas vorwagen. Eine Stunde vor dem Handelsbeginn deutete der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,47 Prozent auf 15 420 Punkte an.

Tags zuvor hatte der Dax seinen schwachen Wochenstart mit einem Rutsch auf 15 019 Punkte großteils wieder wett gemacht. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wird zur Wochenmitte mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent erwartet.

Nach Einschätzung vieler Experten könnte die Fed am Abend eine geldpolitische Wende einläuten. Bei hoher Inflation und Fortschritten am Arbeitsmarkt rechnen sie damit, dass die zur Konjunkturstütze in der Pandemie initiierten Anleihekäufe bald gemindert werden - das sogenannte Tapering. Marktteilnehmer achten insbesondere auf Hinweise für den genauen Zeitplan dafür.

Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verwies auf weitere anstehende Großereignissen wie der noch immer nicht erhöhten US-Schuldenobergrenze und der Bundestagswahl am Sonntag, die zur Vorsicht mahnten. Auch die weiterhin ungeklärte Zukunft des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande, wo ein Zahlungsausfall droht, spiele nach wie vor eine Rolle.

Am deutschen Markt dürften die Anleger auf die Aktien der Deutschen Post schauen. Der US-Wettbewerber Fedex hatte am Vorabend mit seinem Gewinn die Markterwartungen verfehlt und die Prognose gesenkt. Andererseits gab es einen positiven Analystenkommentar zur Post: So nahm Morgan Stanley die Bewertung mit "Overweight" und Kursziel 73 Euro wieder auf. Die in diesem Jahr bislang zu den besten Dax-Werten zählenden Post-Titel gaben vorbörslich auf Tradegate zuletzt etwas nach verglichen mit dem Xetra-Schluss.

Aktien der VW -Truckholding Traton gerieten vorbörslich spürbar unter Druck. Der Lkw- und Busbauer rechnet wegen der Knappheit insbesondere von Elektronikchips mit deutlichen Einflüssen auf den Absatz im dritten Quartal. Auch im vierten Quartal und darüber hinaus dürften Lieferengpässe anhalten.

Die Papiere des Biokraftstoff-Herstellers Verbio verloren auf Tradegate nach Zahlen mehr als drei Prozent zum Xetra-Schluss./ajx/men

Quelle: dpa-Afx