FRANKFURT (dpa-AFX) - Der neue geldpolitische Kurs der US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der Inflation ist am Donnerstag an den Börsen gut angekommen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax legte rund eine Stunde vor Handelsbeginn um 1,4 Prozent auf 15 694 Zähler zu. Damit dürfte der Dax die für den längerfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie wieder hinter sich lassen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls höher indiziert.

Die Fed will schneller aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik aussteigen als bisher beabsichtigt und deutete für 2022 drei Zinserhöhungen an. Damit können die Anleger nun planen, Unsicherheit weicht aus dem Markt. Galt bisher die Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken als zentraler Treiber der Kursgewinne an den Aktienmärkten, scheinen die Anleger jetzt darauf zu hoffen, dass die Fed die Inflation bekämpfen kann, ohne das Wirtschaftswachstum abzuwürgen.

"Das Leitzinsniveau steigt schneller, auf lange Sicht aber nicht höher", schrieb Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank. Das bis Ende 2024 erwartete Zinsniveau habe sich kaum verändert. Die Notenbanker wollten "lieber früher handeln", um später "nicht länger und aggressiver auf der Bremse stehen zu müssen".

An den New Yorker Börsen hatten die Beschlüsse der Fed am Vorabend für Gewinne gesorgt und auch in Asien war die Tendenz am Morgen freundlich. Die Geldpolitik bleibt auch an diesem Donnerstag im Fokus: Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB), der Bank of England sowie den Notenbanken Norwegens und der Schweiz stehen auf der Tagesordnung.

Unter den Einzelwerten legten die Aktien von Airbus im vorbörslichen Handel um rund drei Prozent zu. Der Flugzeugbauer hat den US-Rivalen Boeing bei einem Großauftrag in Australien ausgestochen. Unter den Nebenwerten stiegen Aroundtown um knapp zwei Prozent. Die Citigroup hat die Aktien der Immobiliengruppe zum Kauf empfohlen./bek/mis

Quelle: dpa-Afx