FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte zum Wochenstart seinen jüngsten Erholungskurs mit klaren Gewinnen weiter fortsetzen. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg gebe es inzwischen an den westlichen Börsen eine "gewisse Hoffnung auf Frieden", beschrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Montagmorgen die Stimmung.

Bereits vor dem Wochenende hatten vorsichtige Hoffnungen auf Bewegung in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine die Aktienmärkte in Europa gestützt. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss am Sonntag sogar ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht aus.

Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex mit 13 835 Punkten ein Plus von rund eineinhalb Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Freitag. Damit dürfte das Börsenbarometer zunächst an eine starke Vorwoche anknüpfen, in der der Dax zunächst infolge des Krieges unter die Marke von 12 500 Punkten abgesackt war und sich vom Wochentief dann um fast zehn Prozent erholte.

Ähnlich war die Kursentwicklung in den vergangenen Handelstagen an den europäischen Börsen gewesen, die zum jetzigen Auftakt ebenfalls fest starten dürften. So wird der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit einem Plus von 1,4 Prozent erwartet.

Allerdings bleiben durchaus viele Börsianer weiter zögerlich. Zwar hätten sich über das Wochenende die Berichte über Fortschritte in den Verhandlungen der beiden Kriegsparteien hartnäckig gehalten, merkte der technische Analyst Marcel Mußler, Herausgeber der Mußler-Briefe an. Andererseits gingen die Angriffe Russlands weiter, und die Einschläge seien der Nato-Grenze jetzt schon "bedenklich nahe" gekommen.

Dass die Unsicherheit für die Welt und die Aktienmärkte bei weitem nicht vorüber ist, zeigen auch die klaren Verluste an den chinesischen Börsen am Montagmorgen. Dort hätten die jüngsten Drohungen der USA in Richtung China mit Vergeltung für den Fall einer Unterstützung Russlands bereits ausgereicht, um die nächste Verkaufswelle in Hongkong auszulösen, schrieb Altmann.

An den Börsen hierzulande stehen unterdessen noch einige Unternehmen mit Zahlen im Blick, darunter Volkswagen , der Finanzdienstleister Hypoport , der Versicherer Talanx und der Motorenbauer Deutz

Die am Freitagabend nach Börsenschluss veröffentlichten Resultate von Volkswagen für 2021 seien besser als erwartet ausgefallen, sagte ein Börsianer am Morgen. Auch der Ausblick des Autobauers wäre wohl noch besser, wenn das Unternehmen nicht angesichts der aktuellen Krise eine lange Liste von Annahmen getroffen hätte.

Die VW-Vorzugsaktien zogen vorbörslich deutlich an, ebenso wie die Hypoport-Anteile nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr. Der Finanzdienstleister rechnet allerdings für 2022 mit geringeren Zuwächsen. Auch die Deutz-Papiere legten vorbörslich stark zu./tav/zb

Quelle: dpa-Afx