FRANKFURT (dpa-AFX) - Die gut zweiwöchige Rally am deutschen Aktienmarkt dürfte am Mittwoch zunächst eine Auszeit nehmen. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax signalisierte rund eine Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,22 Prozent auf 16 118 Punkte. Damit hält sich das Börsenbarometer über der Marke von 16 000 Punkten und bleibt in Schlagdistanz zum Rekordhoch vom November bei 16 290 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen ebenfalls leicht tiefer erwartet.

In den Blick der Anleger rückt die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed). Am Abend wird das Protokoll der Sitzung der Fed von Mitte Dezember veröffentlicht. Die Aussicht auf Zinserhöhungen in den USA hat die jüngste Kursrally an den Aktienmärkten nicht gebremst. "Die Anleger freunden sich mehr und mehr mit dem Szenario einer weniger starken geldpolitischen Unterstützung in diesem Jahr an", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Seit dem jüngsten Tief des Dax am 20. Dezember bei 15 060 Zählern war der Index um gut 1100 Punkte oder mehr als sieben Prozent gestiegen. "Der Jahresauftakt ist geglückt", stellte Börsenexperte Christoph Geyer fest. "Nun ist die alte Topmarke vom November letzten Jahres in Sichtweite gekommen". Der Dax habe jetzt die Chance, diese Marke in den kommenden Tagen zu erreichen und zu überwinden.

Unter den Einzelwerten richtet sich der Fokus unter anderem auf Uniper . Der Energiekonzern wappnet sich für unruhige Zeiten am Rohstoffmarkt. Dazu zählen unter anderem Kreditvereinbarungen mit dem Mehrheitseigentümer Fortum und der KfW. Hintergrund für den erhöhten Finanzierungsbedarf sind Sicherungsleistungen in Zusammenhang mit der normalen Geschäftstätigkeit. Die Höhe hängt vom allgemeinen Rohstoff-Preisniveau ab. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Papiere von Uniper 0,5 Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag.

Zudem dürften Aktien aus der Automobilbranche von einer Sektorstudie der US-Bank JPMorgan bewegt werden. Er gehe mit Blick auf Autozulieferer vorsichtig ins neue Jahr, schrieb Analyst Jose Asumendi. Der Anstieg der Autoproduktion könnte geringer ausfallen als teilweise erwartet, was auf der Stimmung der Anleger lasten könnte. Der Fachmann zieht die Anteilsscheine von Reifenherstellern denen von Autozulieferern vor. Bei dem Reifenproduzenten Continental allerdings komme der Konzernumbau langsamer voran als gedacht. Die Anteilsscheine von Conti fielen auf Tradegate um fast zwei Prozent.

Für die Aktien von Stabilus ging es auf Tradegate um zwei Prozent nach unten. Die Gewinndynamik des Auto- und Industriezulieferers dürfte eine kurze Pause einlegen, schrieb der JPMorgan-Experte Akshat Kacker./la/jha/

Quelle: dpa-Afx