FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rutsch auf ein Tief seit Mitte März zu Wochenbeginn dürfte sich der Dax am Dienstag etwas fangen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 0,8 Prozent auf 13 490 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird zum Handelsstart 0,6 Prozent höher erwartet. An der Wall Street war die Talfahrt am Montag zwar weitergegangen, auch hier rechnet IG aktuell aber mit einer Erholung.
Geprägt sei der stärkste Kursrutsch seit den ersten Tagen der Corona-Pandemie von Sorgen vor einer globalen Wachstumsdelle, hieß es bei den Experten der Commerzbank. Marktbeobachter der Credit Suisse sehen ein "Extremlevel an Pessimismus" und nennen dafür vier Gründe: Inflation, steigende Zinsen, Lieferkettenprobleme sowie geopolitische Krisen. Dabei seien die Aussichten für die Finanzmärkte gar nicht so schlecht, wie es aktuell scheine, zumindest für dieses Jahr. Die Credit-Suisse-Fachleute warnen explizit vor "Panikverkäufen".
Neben Quartalszahlen von Unternehmen stehen am Vormittag die ZEW-Konjunkturerwartungen auf der Agenda, bei denen nach Einschätzung der Helaba mit einer Erholung nicht zu rechnen ist.
Unter den Dax-Aktien gewannen Bayer nach Zahlenvorlage im vorbörslichen Tradegate-Handel moderat dazu verglichen mit dem Xetra-Schluss. Der Konzern sieht sich dank eines starken Wachstums des Agrargeschäfts auf Kurs zu den Jahreszielen.
Munich Re rückten auf Tradegate um knapp ein Prozent vor. Der Rückversicherer startete trotz hoher Belastungen durch den Ukraine-Krieg mit etwas mehr Gewinn ins Jahr. Ein Börsianer lobte in einer ersten Reaktion die Schaden-Kosten-Quote.
Die Papiere des Autozulieferers Schaeffler legten auf Tradegate um ein halbes Prozent zu. Der Ausblick bewege sich etwas unter der Markterwartung, aber dass Schaeffler überhaupt wieder eine Prognose gebe, sollte zusammen mit den Zahlen für das erste Quartal für etwas Erleichterung sorgen, sagte ein Händler.
Umstufungen mit Kursbewegungspotenzial betreffen die Aktien von Airbus , die die Societe Generale nun zum Kauf empfiehlt. Für Fresenius SE hingegen strich die HSBC ihr "Buy"-Votum./ajx/stk
Quelle: dpa-Afx