FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rückschlag zur Wochenmitte deutet sich am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag ein ruhiger Handelsauftakt an. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ein Mini-Plus von 0,01 Prozent auf 14 285 Punkte. Tags zuvor war der Dax fast an das Vorwochenhoch bei 14 553 Punkte herangelaufen, bevor er wieder abgedreht hatte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Donnerstag mit einem Anstieg von rund 0,2 Prozent erwartet.

Die Marktexperten der Credit Suisse begründeten den gestrigen Rückschlag vor allem mit dem weiter gestiegenen Ölpreis, der die Inflationssorgen verstärkt habe. Russland hatte am Mittwoch mit seiner Reaktion auf die Rubel-Schwäche im Zuge der Sanktionen für Aufregung am Energiemarkt gesorgt. Das Land verlangt nun von "unfreundlichen Staaten" für Gaslieferungen die Zahlung in russischer Währung.

Die Preise für Öl der Sorte Brent sprangen um 5 Prozent und für Erdgas in Europa gar um 30 Prozent nach oben. Dies sei ein klarer Hinweis auf die Risiken hinsichtlich der Sicherung der Energieversorgung für Europa, betonte der Commerzbank-Analyst Hao Zhou. Der russische Krieg gegen die Ukraine beschäftigt heute die internationale Politik mit den drei Gipfeltreffen von Nato, G7 und EU in Brüssel.

Aus Unternehmenssicht dürfte die Nachrichtenlage erneut von Finanzkennziffern bestimmt werden. Der Baustoffkonzern Heidelbergcement will nach einem Milliardengewinn mehr an seine Aktionäre ausschütten. Für das Jahr 2021 soll eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro je Aktie gezahlt werden. Das sind 20 Cent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten aber mehr auf ihren Zetteln. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate sanken die Aktien zuletzt um 0,3 Prozent.

Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck geht trotz des Ukraine-Kriegs und Problemen in der Chipversorgung selbstbewusst in sein erstes eigenständiges Jahr. Der Umsatz soll auf überraschend hohe 45,5 bis 47,5 Milliarden Euro steigen. Das Profitabilitätsziel einer um Sondereffekte bereinigten Ergebnismarge im Fahrzeuggeschäft von 7 bis 9 Prozent behält die Konzernleitung bei. Einige Finanzexperten hatten damit gerechnet, dass Daimler Truck die Ergebnisprognose eindampft. Die Aktien stiegen auf Tradegate um 2,4 Prozent.

Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim schloss das Jahr 2021 wieder mit einem Gewinn ab und schnitt besser als von Analysten erwartet ab. Auf Tradegate legten die Papiere um 2,3 Prozent zu.

Der Großküchen-Ausstatter Rational schüttet einen Großteil seines Gewinns im vergangenen Jahr an die Aktionäre aus. So soll die reguläre Dividende um etwas mehr als die Hälfte auf 7,50 Euro erhöht werden. Zudem sollen die Anteilseigner eine Sonderdividende von 2,50 Euro erhalten. Die Anteilsscheine gewannen auf Tradegate 2,2 Prozent./edh/stk

Quelle: dpa-Afx