FRANKFURT (dpa-AFX) - An der Frankfurter Börse dürfte auch am Dienstag der Ukraine-Konflikt die Nerven der Anleger strapazieren. Die Sorge vor einer Eskalation der Lage zwischen Russland und der Ukraine hatte den Dax schon zu Wochenbeginn zwei Prozent gekostet. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start am Dienstag signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein weiteres Minus von 0,50 Prozent auf 15 037 Punkte.

Die runde Marke von 15 000 Punkten steht also nach wie vor auf dem Prüfstand. Für den EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone zeichnet sich ein um 0,4 Prozent schwächerer Handelsbeginn ab.

Solange es keine konkrete Lösung für das Ukraine/Russland-Problem gebe, dürfte die Risikobereitschaft der Anleger nicht schnell wieder anziehen, warnten die Experten der niederländischen Bank ING. Der Charttechniker Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel sprach am Morgen von verstärkten Warn- und Schwächesignalen des Dax.

Neben den geopolitischen Risiken bleibt die schärfere Gangart der US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der Inflation einer der zentralen Belastungen für den Aktienmarkt. Viele Marktbeobachter rechnen im März mit einer Anhebung des US-Leitzinses um bereits 0,50 Prozentpunkte.

Beachtung finden dürften am Vormittag die ZEW-Konjunkturerwartungen als einer der ersten Frühindikatoren für den Monat Februar. Die Dekabank erwartet nur eine leichte Verbesserung bei den Zahlen des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Bei aller Zuversicht mit Blick auf eine abklingende Corona-Pandemie und geringere Lieferengpässe dürften sich der Ukraine-Konflikt, die Sorge vor einer zu hohen Inflation und einer schnelleren Reaktion der Europäischen Zentralbank dämpfend bemerkbar machen, hieß es.

Unternehmensseitig ist die Agenda übersichtlich. Für Uniper strich die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung. Auf Tradegate notierten die Titel des Versorgers 1,3 Prozent tiefer zum Xetra-Schluss.

Aktien von Stahlkonzernen - am deutschen Markt sind dies vor allem Thyssenkrupp , Salzgitter oder Klöckner & Co - könnten einem Händler zufolge unter Druck geraten, weil China gegen die Preissteigerungen bei Eisenerz vorgehen wolle. Eine Überhitzung der Preise solle gestoppt werden, um die Inflation unter Kontrolle zu halten, hieß es./ajx/jha/

Quelle: dpa-Afx