FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax drohen am Montag angesichts des weiter eskalierenden Ukraine-Kriegs und dessen Folgen weitere Kursverluste. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex rund 2,8 Prozent tiefer auf 12 724 Punkte.

Damit würde das Börsenbarometer seine Talfahrt fortsetzen und den niedrigsten Stand seit November 2020 markieren. Bis zum Freitag summierten sich seine Verluste seit der Invasion Russlands in die Ukraine bereits auf etwas mehr als zehn Prozent. Der zuletzt ebenso gebeutelte Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montagmorgen ähnlich klar im Minus erwartet.

Zuletzt sorgten vor allem stark steigende Ölpreise für eine Verunsicherung bei den Aktieninvestoren. US-Außenminister Antony Blinken hatte wegen der weiteren Eskalation in der Ukraine neue Strafmaßnahmen gegen Russland ins Spiel gebracht: Washington berate mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland.

"Die hohen Ölpreise befeuern die Inflationssorgen und zeigen, dass der Krieg womöglich noch lange nicht ausgestanden ist", kommentierte Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. Die Hoffnung auf einen baldigen "militärischen Burgfrieden zwischen der Ukraine und Russland" sowie einen wirtschaftlichen Waffenstillstand mit dem Westen bleibe damit Wunschdenken.

In diesem Marktumfeld könnten sich Energie- und Rüstungstitel zu Wochenbeginn vergleichsweise gut halten. Die Aktien von Siemens Energy verloren auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich lediglich gut anderthalb Prozent, während die Titel des Energieversorgers RWE um etwas mehr als zwei Prozent nachgaben. Für die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall ging es sogar um über ein halbes Prozent hoch./gl/mis

Quelle: dpa-Afx