FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag vor Inflationsdaten aus den USA seine Vortagesgewinne ausgebaut. Gegen Mittag stieg der deutsche Leitindex um 0,58 Prozent auf 15 434,73 Punkte. Mit dem derzeitigen Kursniveau von Mitte Oktober sieht das Chartbild weiter positiv aus.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Dienstag 0,96 Prozent auf 25 653,58 Zähler. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent nach oben.

"Aktuell von einer Jahresendrally im Dax zu sprechen, wäre sicherlich übertrieben und vielleicht auch etwas verfrüht", schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Es handele sich eher um einen Spaziergang, der den Dax Stück für Stück nach oben führe. Ob der Übergang vom Spaziergang in eine Rally gelinge, darüber dürften am Nachmittag die US-Inflationsdaten maßgeblich mitbestimmen, so der Experte.

Investoren versprechen sich von den Daten einmal mehr neue Einschätzungen für die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die im Dezember ihre letzte reguläre Zinssitzung in diesem Jahr abhält.

Für Bewegung bei Einzelwerten sorgte am Dienstag abermals die Berichtssaison. Viel Lob gab es dabei für RWE , der Versorger übertraf auf Basis der Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres die Erwartungen und bestätigte die Jahresziele. Die Aktien gewannen 1,9 Prozent.

Eine Kaufempfehlung der Citigroup für Continental bescherte den Papieren des Autozulieferers und Reifenherstellers ein Kursplus von 3,8 Prozent. Das reichte für Platz eins im Dax.

Auf dem tiefsten Niveau seit 2009 setzten im MDax die Aktien von ProSiebenSat.1 zu einer Stabilisierung an mit einem Plus von 9,8 Prozent. Die Umsatzwarnung des Medienkonzerns ließ die Anleger kalt und gilt als eingepreist.

Die Aktionäre von K+S atmeten nach den Quartalszahlen des Düngerkonzerns auf. Die in diesem Jahr sehr schwachen Papiere gewannen 4,7 Prozent. K+S habe besser als befürchtet abgeschnitten, sagte ein Händler.

Im Plus mit 5,8 Prozent notierten auch Delivery Hero . Trotz Konsumflaute wurde der Essenslieferdienst etwas optimistischer für 2023.

Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt plant eine Übernahme und will sich dafür möglicherweise am Markt frisches Geld über eine Kapitalerhöhung besorgen. Diese Aussichten drückten den Kurs um mehr als fünf Prozent./ajx/stk

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx