FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag in einer von Geldpolitik und Quartalsbilanzen geprägten Börsenwoche seinen Anfangsschwung eingebüßt. War der Leitindex Dax im frühen Handel noch bis auf 18.546 Zähler gestiegen, notierte er gegen Mittag nur noch 0,15 Prozent höher auf 18.445,41 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab seine Gewinne beim Stand von 25.104,80 Punkte ab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,1 Prozent.
In der vergangenen Woche schien es angesichts eines Rückschlags im US-Technologiesektor vorübergehend noch so, als könnte der Dax schon bald die runde Marke von 18.000 Punkten nach unten anlaufen. Diese Gefahr ist vorerst gebannt. Unter dem Strich bleibt der Dax auf Richtungssuche.
Markteilnehmer gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung zur Wochenmitte den Leitzins noch nicht verändern wird. Doch werde die Fed am Mittwoch ganz konkrete vorbereitende Schritte einleiten müssen, was eine Zinssenkung im September anbelangt, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Alles andere wäre eine große Überraschung."
Im Dax gewannen Merck KGaA nach einem etwas erhöhten Ausblick des Pharma- und Spezialchemiekonzerns 3,4 Prozent. Damit setzten sie sich an die Spitze des deutschen Leitindex. Quartalszahlen veröffentlichte zudem Stabilus aus dem MDax, worauf die Papiere des Autozulieferers um vier Prozent anzogen.
Ebenfalls um vier Prozent nach oben ging es im MDax für die Anteile des Rüstungsunternehmens Hensoldt nach einer Kaufempfehlung von Warburg Research. Das Kurspotenzial sei nach der Korrektur wieder attraktiv, schrieb Analyst Christian Cohrs. Im Rüstungssektor waren zu Wochenbeginn auch Renk und Rheinmetall gefragt.
Thyssenkrupp Nucera schaut unterdessen vorsichtig auf das kommende Geschäftsjahr. Für 2023/2024 bestätigte der Elektrolysespezialist zwar die gesteckten Ziele, verwies aber auf die Marktunsicherheiten im Bereich grüner Wasserstoff. Die Papiere büßten im SDax der geringer kapitalisierten Unternehmen 7,6 Prozent ein./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx