FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine Verluste am Dienstag im Handelsverlauf eingedämmt. Ein positiver Auftakt an der Wall Street sorgte für etwas bessere Stimmung. Der deutsche Leitindex büßte am Nachmittag 0,49 Prozent ein auf 13 861,35 Punkten. Im Tagestief hatte er zuvor noch sämtliche Gewinne des starken Vortages abgegeben.

Der breitere Markt konnte sich zuletzt ebenfalls etwas erholen, der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen stand zuletzt mit 0,81 Prozent im Minus bei 30 279,83 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es zeitgleich um 0,69 Prozent abwärts auf 3715,22 Zähler.

Der Markt bleibe angesichts des Ukraine-Kriegs weiterhin sehr schwankungsanfällig, hieß es von Marktteilnehmern. Die noch am Vortag kurstreibende Hoffnung auf Fortschritte in den Verhandlungen der Kriegsparteien hat sich bislang nicht bewahrheitet, die Gespräche werden an diesem Handelstag fortgesetzt.

Zudem hielten die Anleger vor der anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed ihr Pulver trocken, schrieb Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. Wegen der hohen Inflation wird zur Wochenmitte fest mit der ersten Zinserhöhung in den USA seit Beginn der Corona-Pandemie gerechnet. Nun werde es interessant, "wie sich die US-Aktienmärkte im Vorfeld dieses Events verhalten werden", ergänzte Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect.

Im Blick der Marktteilnehmer standen deshalb auch zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA, sie belegten eine anhaltend hohe Teuerung bei den Erzeugerpreisen. Zudem hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York im März deutlich eingetrübt. Hierzulande waren laut dem Forschungsinstitut ZEW die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten zuletzt belastet durch den Krieg in der Ukraine so stark eingebrochen wie nie zuvor.

Auf Unternehmensseite standen am deutschen Aktienmarkt erneut Unternehmen mit Geschäftszahlen im Mittelpunkt. Der Ukraine-Krieg überschattet dabei auch die Geschäfte des Flughafenbetreibers Fraport , der trotz unverhofft guter Jahreszahlen für 2021 mit seinem Ausblick enttäuschte. Die Aktie unterbrach daraufhin ihre jüngste Erholung und stand zuletzt mit knapp sieben Prozent im Minus. JPMorgan-Expertin Elodie Rall wies allerdings auch darauf hin, dass das Management generell eher sehr konservativ prognostiziere.

Eine Rekorddividende von Wacker Chemie lockte hingegen die Anleger an, die Gewinne bröckelten zuletzt aber auf viereinhalb Prozent ab.

Im Dax wuchs im Tagesverlauf auch die Zahl der Gewinner. Die Deutsche Börse profitierte mit zuletzt rund einem Prozent. Die zuletzt stark gelaufenen Anteile von Heidelbergcement hatten dagegen nach einem gestrichenen Kaufvotum der Analysten von Morgan Stanley mit rund zweieinhalb Prozent Minus das Nachsehen.

In den hinteren Börsenreihen stachen S&T mit mehr als zehn Prozent Kurssprung hervor. Der IT-Dienstleister sieht sich nach einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte fast komplett von den Vorwürfen des Finanzinvestors Viceroy entlastet.

Der Euro setzte zuletzt seine vorsichtige Erholung vom Wochenbeginn fort. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0995 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0960 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Vortag auf 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 140,55 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,47 Prozent auf 162,02 Punkte./tav/jha/

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx