FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag etwas weiter nach oben gearbeitet. Der deutsche Leitindex baute seine am Freitag erzielten Gewinne aus und legte bis zum frühen Nachmittag um 0,35 Prozent auf 15 597,09 Punkte zu. Als Antrieb erwies sich die Aussicht auf moderat steigende Kurse an der tonangebenden Wall Street. Insgesamt aber hielten sich die Anleger hierzulande eher zurück, bevor die Quartalsberichtssaison in dieser Woche Fahrt aufnimmt.
Derweil verlören die Anleger den weiter steigenden Ölpreis nicht aus den Augen, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Preistreiber am Rohölmarkt sind seit einigen Wochen dieselben: Während weltweit ein hoher Bedarf besteht, ist das Angebot aus verschiedenen Gründen begrenzt.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gab zum Wochenstart geringfügig auf 34 820,95 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,1 Prozent zu.
Derweil hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Oktober angesichts anhaltender Probleme im globalen Handel erneut verschlechtert, was die Anleger am Aktienmarkt allerdings kalt ließ. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, fiel wie erwartet zum vierten Mal in Folge.
"Aus der Corona-Krise ist eine Knappheitskrise geworden", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Materialknappheiten lasteten schwer auf der Industrie. Hinzu kämen Preisturbulenzen an den Energiemärkten. "Die massiv gestiegenen Gas- und Strompreise werden zu einem konjunkturellen Risiko."
Unter den besten Werten im Dax zogen die Aktien des Software-Konzerns SAP um mehr als zwei Prozent an. Laut einer Stimmrechtsmitteilung vom Freitagabend hatte der Aufsichtsratschef Hasso Plattner den Kursrutsch infolge der Geschäftszahlen zum dritten Quartal für einen millionenschweren Aktienkauf genutzt.
Im MDax hatten die Anteilsscheine von Bechtle mit einem Plus von gut vier Prozent den ersten Platz inne. Der IT-Dienstleister schnitt im dritten Quartal überraschend gut ab. Der Baader-Experte Knut Woller lobte das Wachstum und vor allem die Vorsteuermarge. Im Kielwasser der Zahlen von Bechtle stiegen die Aktien des Wettbewerbers Cancom um mehr als ein Prozent.
Derweil ging der Übernahmekampf um Zooplus in eine neue Runde. Im Ringen um den Online-Tierbedarfshändler haben sich die Investoren EQT und Hellman & Friedman zusammengetan und ihr Gebot auf 480 Euro je Aktie erhöht. Zum Zwecke einer Finanzierung wollen sie eine Partnerschaft eingehen. Zooplus unterstützt das verbesserte und finale Angebot der Partner. Dieses erhöhe die Transaktionssicherheit, erklärte der Online-Tierbedarfshändler. Dessen Anteilsscheine legten zuletzt um 0,6 Prozent auf 478,40 Euro zu.
Der Euro litt unter dem schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex und kostete zuletzt 1,1595 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1630 (Donnerstag: 1,1637) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8599 (0,8593) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,19 Prozent auf minus 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 143,62 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,10 Prozent auf 168,29 Punkte nach./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx