FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich zu Wochenbeginn nicht dauerhaft über der Marke von 18 000 Punkten halten können. Bei 18 015 Punkten war Endstation für den deutschen Leitindex, der am Nachmittag ein Plus von 0,11 Prozent auf 17 956,33 Punkte behauptete. Der Rekord vom Donnerstag bei 18 039 Punkten bleibt damit in Sichtweite. Abzuwarten ist aber, ob vor wichtigen geldpolitischen Ereignissen neue Bestmarken drin sind.
Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Montag um 0,58 Prozent auf 26 215,40 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ähnlich bescheiden wie der Dax zu.
Positive Vorgaben aus Übersee gaben den hiesigen Märkten ein wenig Unterstützung. Nach den Kursgewinnen in Asien und insbesondere Japan zeichnet sich in New York vor allem an der zuletzt schwachen Technologiebörse Nasdaq ein freundlicher Auftakt ab.
Die kommenden Tage stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem der amerikanischen Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein.
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte. Die Experten der Dekabank verweisen darauf, dass "die jüngsten (US-)Preisdaten für Januar und Februar unerwünscht hoch waren und im Widerspruch zu der bislang avisierten Leitzinswende im Juni stehen".
Hannover Rück berichtete zu Wochenbeginn einen Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück zeigten sich schwankungsanfällig und rutschten nach einer Bestmarke mit 0,9 Prozent ins minus Prozent und erreichten erneut eine Bestmarke, während Talanx ihrer Rekordjagd mit einem Kursrückgang von 2,2 Prozent Tribut zollten.
Vonovia konnten sich stabilisieren: Nach dem prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von vier Prozent für einen der vorderen Plätze im Dax. Vor dem Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt.
Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall setzten mit einem Anstieg um 3,4 Prozent auf 472,40 Euro ihre Rekordjagd fort. Mit der Investmentbank Stifel rief ein weiteres Analysehaus ein Kursziel deutlich jenseits der 500-Euro-Marke aus.
Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen im MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax im Fokus. Außerdem wurde der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Gewichtung der Mitglieder in der Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen.
Der Euro notierte zuletzt wenig bewegt bei 1,0893 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0892 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9181 Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Freitag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 124,55 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,23 Prozent auf 131,63 Punkte./gl/ngu
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx