FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der deutlichen Vorwochenerholung mangelt es dem Dax zu Beginn der neuen Börsenwoche an weiterem Rückenwind. Anleger wurden am Montag unter anderem wegen geopolitischer Unsicherheit vorsichtiger als zuletzt. Bei knapp 24.220 Punkten war am Vormittag zunächst Schluss mit der Annäherung an das einen Monat alte Rekordhoch von 24.639 Punkten.

Am Nachmittag fiel der Dax um 0,19 Prozent auf 24.117 Punkte, während der MDax um 0,46 Prozent auf 31.348 Punkte nachgab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand zuletzt auch leicht in der Verlustzone, während sich an den New Yorker Börsen ein solider Auftakt anbahnte.

Ob auf dem zuletzt eingeschlagenen Aufwärtskurs in den kommenden Tagen weitere Gewinne möglich sind, dürfte von wichtigen Ereignissen abhängen. Zunächst warten die Anleger auf frische US-Inflationsdaten, die am Dienstag anstehen. Große Bedeutung haben könnten sie mit Blick auf die Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im September senken wird.

Die UBS schrieb in einem Kommentar, dass die Stimmung aber auch anfällig für Zoll-, Wirtschafts- und geopolitische Schlagzeilen bleibe. So steht am Freitag eine wichtige Weichenstellung für den Ukraine-Krieg auf der Agenda. Dann will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.

Die UBS-Fachleute erwähnten außerdem die anhaltenden Zolldrohungen der USA als Unsicherheitsfaktor. "Die Märkte werden wahrscheinlich die Zusicherung benötigen, dass China eine weitere 90-tägige Pause im Handelskrieg erreichen kann, da der aktuelle Aufschub am 12. August ausläuft". Denn es bestehe die Gefahr, dass China auch mit neuen Zöllen konfrontiert werde, sofern das Land weiterhin russisches Öl kaufe.

Vor dem geopolitischen Hintergrund gerieten die Aktien von Rüstungskonzernen unter Druck, allen voran die 3,6 Prozent niedrigeren Rheinmetall -Titel. Bei den auch 2025 nochmals sehr stark gelaufenen Sektorwerten machten Anleger vor dem Trump-Putin-Gipfel also weiter Kasse. Der Rheinmetall-Kurs erreichte den tiefsten Stand seit Anfang Mai, auch wenn das Jahresplus noch immer mehr als 150 Prozent beträgt.

Auch andere Werte fielen, in die zuletzt Rüstungsfantasie gekommen war. Dies betraf zum Beispiel den Motorenbauer Deutz mit einem fast vierprozentigen Abschlag. Salzgitter verloren zwei Prozent, nachdem im Juli eine Zulassung für Panzerstahl durch die Bundeswehr zeitweise den Kurs beflügelt hatte. Der Stahlkonzern bestätigte zu Wochenbeginn mit seinen finalen Zahlen die Eckdaten und die im Juli gesenkten Jahresziele.

Endgültige Resultate gab es außerdem vom Finanzdienstleister Hypoport , dessen Kurs nach freundlichem Start mit 6,5 Prozent ins Minus und auf den tiefsten Stand seit April sackte. Das Unternehmen hatte bereits Ende Juli vorläufige Zahlen vorgelegt. Diese hatten den vor einem Monat begonnenen Abwärtstrend zuletzt nochmals verschärft.

Im Dax setzten sich die Anteile der Commerzbank mit einem Plus von 2,9 Prozent an die Spitze. Mit einer Steigerung um 125 Prozent sind sie im laufenden Jahr nach Rheinmetall der zweitbeste Wert im deutschen Leitindex.

Die Anteile der Beteiligungsgesellschaft Mutares legten im SDax am Tag vor der Zahlenvorlage um 6 Prozent zu. Das Unternehmen erwirbt das Kranegeschäft vom Nutzfahrzeugzulieferer Jost , dessen Aktien mit einem Anstieg um 0,4 Prozent nicht groß reagierten. Jost passte den Ausblick an, der sich nur noch auf die fortgeführten Geschäfte bezieht./tih/he

Quelle: dpa-Afx