FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Wirtschaftssignale aus Europa haben dem Dax am Montag Unterstützung geliefert. Dass sich die Unternehmensstimmung im Euroraum im Juli weiter deutlich eingetrübt hat, ließ Hoffnungen über ein Ende der Zinsanhebungen im Euroraum aufkeimen. Nach einem erwarteten nächsten Zinsschritt der Europäischen Zentralbank an diesem Donnerstag sprechen die Daten laut der Commerzbank gegen noch weitere Erhöhungen.

Der deutsche Leitindex Dax drehte nach einem leicht schwächeren Start ins Plus und stieg zur Mittagszeit um 0,14 Prozent auf 16 200,43 Punkte. Am Morgen hatte es nach einer stabilen Vorwoche leichte Verluste gegeben. Im Blick stehen die Zinsentscheide in den USA und der Eurozone in den kommenden Tagen. Allgemein wird an den Märkten damit gerechnet, dass sowohl die Fed am Mittwoch als auch die EZB am Donnerstag ihre Leitzinsen noch einmal anheben werden. Ein Zinsschritt von jeweils 0,25 Prozentpunkten gilt als ausgemachte Sache.

Der MDax mit den 50 Aktien mittelgroßer börsennotierter Unternehmen zeigte sich am Montag mit 0,09 Prozent auf 28 277,52 Zähler im Plus. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone gab zugleich leicht nach.

Unter den Einzelwerten im Dax legten die Aktien von Adidas um 0,8 Prozent zu. Der Sportartikelhersteller habe überraschend viele Bestellungen für Yeezy-Schuhe in der ersten Verkaufsserie nach dem Ende der Partnerschaft mit Kanye West erhalten, berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Die optimistischsten Vorstellungen von Adidas seien übertroffen worden, zitiert sie dabei nicht namentlich genannte, informierte Quellen.

Nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen der britischen Vodafone legten Telekomaktien auch hierzulande zu. Die Papiere der Deutschen Telekom stiegen um 1,3 Prozent und im MDax hatten Telefonica Deutschland die Nase vorn mit plus 1,6 Prozent. Freenet stiegen um 0,9 Prozent und im SDax gewannen United Internet 2,5 Prozent.

Im MDax berichteten außerdem Hella und Software AG über ihr abgelaufenes Quartal. Der Autozulieferer Hella steigerte seinen Umsatz, den operativen Gewinn und auch die Profitabilität im ersten Halbjahr deutlich. Die Jahresprognose wurde von dem mehrheitlich zum französischen Faurecia -Konzern gehörenden Scheinwerfer-Spezialisten zugleich bestätigt. Für die Aktien ging es um 0,1 Prozent nach oben.

Die Software AG , deren Aktien angesichts der Übernahme durch den Finanzinvestor Silver Lake an diesem Montag zum letzten Mal im MDax und TecDax gehandelt und dann aus den Indizes entfernt werden, profitierte im zweiten Quartal vom guten Geschäft mit Datenbanksoftware. Das erklärte Zukunftsgeschäft mit Integrationssoftware wuchs dabei weniger stark als das Geschäft mit Datenbanksoftware. Die Papiere gaben um 0,3 Prozent nach.

Für Deutz hingegen ging es am Ende des Index für kleinere Werte um 5,2 Prozent abwärts. Die HSBC strich ihre Kaufempfehlung für das Papier des Motorenherstellers und kappte das Kursziel. Analyst Dario Dickmann verwies auf das inzwischen weniger attraktive Verhältnis von Chancen zu Risiken. Vor allem in den wichtigen Endmärkten nähmen die Risiken zu, schreibt er./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx