FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag ungeachtet positiver Stimmungsdaten aus der Wirtschaft nur wenig bewegt. Der deutsche Leitindex läuft nach wie vor in einer relativ engen Handelsspanne seitwärts. Bis zum Nachmittag ging es für den deutschen Leitindex um 0,12 Prozent auf 13 254,98 Punkte abwärts. Seit rund vier Wochen schon pendelt der Dax um die Marke von 13 300 Punkten, auch wenn es zwischenzeitlich bis auf 13 445 Punkte hoch gegangen war.

Zwar stieg das ZEW-Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft im Dezember überraschend deutlich, "allerdings wurde die Umfrage vor dem erneuten Lock-Down und inmitten der Corona-Impfstoff-Euphorie erhoben", wie Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect anmerkte. Zudem stehen seines Erachtens nach in dieser Woche mehr die Brexit-Verhandlungen im Fokus sowie auch die Zins-Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der MDax legte am Dienstag um 0,38 Prozent auf 29 584,99 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,35 Prozent nach.

Unter den Einzelwerten nahmen die Aktien von RWE mit plus 1,6 Prozent die Dax-Spitze ein. Sie profitierten von einer Kurszielanhebung durch Goldman Sachs. Zugleich bekräftigte die US-Bank das Anlageurteil "Buy" und beließ das Versorger-Papier auf ihrer "Conviction List" für besonders aussichtsreiche Werte.

BASF stiegen an zweiter Stelle um 1,2 Prozent. Der Chemiekonzern darf sein auf Farbpigmente spezialisiertes Tochterunternehmen Colors & Effects unter Auflagen an den japanischen Konzern DIC verkaufen. Zudem gab es eine positive UBS-Studie. Analyst Andrew Stott empfiehlt die Aktie mit Blick auf das neue Jahr nun zum Kauf.

Die Anteile der Munich Re zeigten sich nach einer kurzen Berg- und Talfahrt zuletzt nahezu unverändert. Der Rückversicherer gab während seines Investorentags mittelfristige Ziele bekannt. Unter anderem soll der Gewinn nach den herben Belastungen durch die Corona-Krise in den nächsten fünf Jahren wieder merklich steigen.

Im MDax besetzten unter den 60 mittelgroßen Werten Hella und Compugroup den ersten und letzten Platz. Die Aussagen von Compugroup zum neuen Jahr kamen gar nicht gut an. Zwar rechnet der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter 2021 mit einem noch stärkeren Wachstum, doch die dafür geplanten Investitionen drücken auf die Marge. Experte Andreas Wolf von Warburg Research reagierte prompt und strich nach dem zuletzt guten Lauf der Aktie seine Kaufempfehlung. Die Compugroup-Papiere büßten 10,5 Prozent ein.

Der Automobilzulieferers Hella hatte am Montagabend nach einem überraschend starken zweiten Geschäftsquartal die Prognose angehoben, was den Aktien nun ein Plus von 7,1 Prozent bescherte. Analysten lobten die Geschäftsentwicklung samt der Kostendisziplin sowie die nun höheren Ziele. Die aufgestockte Umsatzprognose sei Beleg dafür, dass die Geschäfte mit Blick auf die zweite Geschäftsjahreshälfte deutlich anzögen, hob etwa JPMorgan-Experte Jose Asumendi hervor.

Außerhalb der Dax-Familie legten Hapag-Lloyd nach angehobenen Ergebniszielen für 2020 zuletzt um knapp 5 Prozent zu.

Der Kurs des Euro bewegte sich kaum. Die Gemeinschaftswährung wurde am frühen Nachmittag zu 1,2130 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,2128 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,58 Prozent am Vortag auf minus 0,59 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 146,36 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,04 Prozent auf 177,93 Punkte zu./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx