FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch nur knapp an einem Rekordhoch vorbeigeschrammt. Der Leitindex baute in einem weiterhin positiven Börsenumfeld seine jüngsten Gewinne aus und zog zwischenzeitlich bis auf 16 285 Punkte an. Damit ist der im November bei 16 290 Punkten erreichte Höchststand in greifbare Nähe gerückt. Zuletzt stand noch ein Plus von 0,70 Prozent auf 16 266,38 Punkte zu Buche.

Seit dem jüngsten Zwischentief des Dax am 20. Dezember bei 15 060 Zählern ist der Index inzwischen um acht Prozent gestiegen. Das Börsenbarometer profitiert aktuell unter anderem von der Hoffnung, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft in Grenzen halten. Die derzeit grassierende Omikron-Variante des Virus könnte Studien zufolge zwar ansteckender, aber insgesamt weniger gefährlich sein als zunächst befürchtet.

Zudem hat die Aussicht auf Zinserhöhungen in den USA die jüngste Kursrally an den Aktienmärkten nicht gebremst, eher das Gegenteil ist der Fall: "Die Anleger freunden sich mehr und mehr mit dem Szenario einer weniger starken geldpolitischen Unterstützung in diesem Jahr an", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Insofern rückt die am Abend anstehende Veröffentlichung des Protokolls der Sitzung der US-Notenbank (Fed) von Mitte Dezember zunehmend in den Blick. Laut der Anlagestrategin Mohit Kumar von der Investmentbank Jefferies richtet sich der Fokus dabei unter anderem auf die weiter schwelenden Inflationssorgen. Experten befürchten, dass die tonangebende Fed zur Bekämpfung der deutlichen Preissteigerungen die Zinsen schneller und stärker anheben könnte als gedacht. Dies würde Anleihen attraktiver erscheinen lassen und entsprechend die jüngste Rally am Aktienmarkt gefährden.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte zur Wochenmitte um 0,33 Prozent auf 35 643,11 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,49 Prozent.

Hierzulande beschäftigte unter anderem Uniper die Anleger. Wegen der Turbulenzen an den Rohstoffmärkten besorgte sich der Energiekonzern Unterstützung in Milliardenhöhe bei seinem Mutterkonzern Fortum und der staatlichen Förderbank KfW. Hintergrund für den Finanzbedarf sind laut Uniper Sicherungsleistungen, deren Höhe vom Rohstoff-Preisniveau abhängen. Die Uniper-Papiere büßten zweieinhalb Prozent ein.

Aktien aus der Automobilbranche wurden teils stark von einer Studie der US-Bank JPMorgan bewegt. So dürfte die Gewinndynamik bei dem Auto- und Industriezulieferer Stabilus eine kurze Pause einlegen, schrieb der Experte Akshat Kacker. Damit waren die Papiere mit einem Minus von gut 4 Prozent das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax . Die Anteilsscheine von ElringKlinger aber schnellten um rund 18 Prozent nach oben. Der Autozulieferer wandele sich zu einem "Elektro"-Investment, hieß es. Das Unternehmen habe beim Umbau operative und strategische Fortschritte gemacht, und das in einem schwierigen Marktumfeld.

Außerhalb der Automobilbranche sackten die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) am Dax-Ende um mehr als zwei Prozent ab. Hier wies JPMorgan-Analyst David Adlington darauf hin, dass angesichts des rasanten Anstiegs der Infektionen mit der Corona-Variante Omikron in den USA die "Übersterblichkeit im ersten Quartal erheblich" sein dürfte. Das könne sich entsprechend auch auf die Dialysepatienten von FMC auswirken.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1313 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1279 (Montag: 1,1355) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8866 (0,8807) Euro. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex stagnierte bei 143,84 Punkten. Der Bund-Future gewann 0,01 Prozent auf 170,80 Punkte./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx