FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat der Dax am Donnerstag kurzzeitig ein weiteres Rekordhoch erreicht. Der deutsche Leitindex markierte mit knapp 16 115 Punkten eine Bestmarke, verlor aber schnell an Schwung. Zuletzt notierte das Börsenbarometer 0,10 Prozent im Plus bei 16 083,88 Punkten. Der Dax pendelt bereits seit Ende letzter Woche in einer recht engen Spanne.

Bei den Dax-Anlegern sorgten zwar einige erfreuliche Quartalsberichte für gute Laune. Sorgen aber bereitet den Investoren, dass sich die Inflation in den USA zuletzt weiter beschleunigt hat.

Ein eher positives Fazit zog Börsenstatistiker Andreas Büchler von Index Radar: "Der Dax stabilisiert sich nach seiner jüngsten 1000-Punkte-Rally auf sehr hohem Niveau."

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,31 Prozent auf 35 878,41 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wiederum bewegte sich kaum vom Fleck.

Im Dax hinterließen zuletzt die Geschäftszahlen von Delivery Hero , Merck KGaA und Siemens den größten Eindruck. So will der Technologiekonzern Siemens nach einem starken Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn weiter steigern. Der Lieferdienst Delivery Hero wird bei seinen Jahreszielen etwas optimistischer. Die Aktien von Siemens gewannen 1,7 Prozent und die von Delivery Hero an der Index-Spitze 2,5 Prozent.

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sorgt bei dem Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA zwar weiter für Schwung. Beim operativen Ergebnis und unter dem Strich jedoch mussten die Südhessen im dritten Quartal Einbußen hinnehmen, da sie im Vorjahr noch von einem hohen Sonderertrag profitiert hatten. Insofern fielen die Papiere um rund ein Prozent.

Als Schlusslicht im MDax sackten die Aktien von K+S um 8,5 Prozent ab. Der Düngerkonzern kann die Zweifel der Bafin an der Höhe einer Milliardenabschreibung 2020 nicht ausräumen. Die Prüfung des Verdachts dauert an. Der Konzern weist die Vorwürfe - auch unter Einbeziehung einer Analyse externer Prüfer - als unbegründet zurück. Im Tagesgeschäft profitieren die Hessen derweil von hohen Düngerpreisen.

Im Nebenwerteindex SDax sackten die Anteilsscheine von Westwing um rund 15 Prozent ab. Die weltweiten Lieferkettenprobleme bereiten dem Online-Möbelhändler Sorgen und lassen ihn etwas pessimistischer auf das Gesamtjahr blicken. Höhere Kosten für Seefracht-Container dürften länger Bestand haben: Bis mindestens in die erste Jahreshälfte 2022 führt die Entwicklung dem Unternehmen zufolge zu niedrigeren Brutto- und Deckungsbeiträgen.

Den letzten Platz im Index hatten die Papiere der Global Fashion Group inne, die um fast 16 Prozent einknickten. Bei dem Onlinemodehändler ließ das Wachstum im dritten Quartal weiter nach. Zudem rutschte der Konzern operativ in die roten Zahlen.

Morphosys bleibt derweil in den roten Zahlen. Im dritten Quartal konnte das Biotechunternehmen zwar seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ankurbeln, unter dem Strich kam jedoch ein Fehlbetrag heraus. Hier mussten die Anleger ein Minus von knapp sieben Prozent verkraften./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx