FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Der MDax
Marktbeobachter sahen einen Hoffnungsschimmer für den Dax, nachdem die Unterstützung bei 12 500 Punkten zwar im frühen Handel kurz unterschritten worden war, dann aber zumindest erst einmal gehalten habe. Bereits am Morgen hatte Thomas Altmann von QC Partners die Einschätzung geäußert, dass die bereits "extrem depressive Stimmung der Nährboden für eine Stabilisierung werden könnte", da die Börsen angesichts des Ukraine-Kriegs charttechnisch "mittlerweile massiv überverkauft" seien. Im Tief stand beim Dax gegenüber seinem Stand vor Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine vor anderthalb Wochen ein Minus von 15 Prozent zu Buche.
Einige Anleger setzen aktuell wohl auch vorsichtige Hoffnungen in einen zumindest temporären Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine sowie Aussagen des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu, wonach sich seine russischen und ukrainischen Amtskollegen zu Gesprächen in Antalya treffen wollen.
In Europa sorgten vor allem stark steigende Ölpreise für eine Verunsicherung bei den Anlegern. US-Außenminister Antony Blinken hatte wegen der weiteren Eskalation in der Ukraine neue Strafmaßnahmen gegen Russland ins Spiel gebracht: Washington berate mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland. Auch das auf Öleinfuhren angewiesene Japan diskutiert über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland.
"Die hohen Ölpreise befeuern die Inflationssorgen und zeigen, dass der Krieg womöglich noch lange nicht ausgestanden ist", kommentierte Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. Die Hoffnung auf einen baldigen "militärischen Burgfrieden zwischen der Ukraine und Russland" sowie einen wirtschaftlichen Waffenstillstand mit dem Westen bleibe damit Wunschdenken, glaubt er.
Laut Analyst Christian Henke vom Broker IG könnte sich der Ölpreis für die Sorte WTI nun dem Rekordstand aus dem Jahr 2008 bei gut 146 US-Dollar nähern. Experten gingen sogar schon von Notierungen von über 200 Dollar aus, so Henke.
Am deutschen Aktienmarkt standen unter anderem Banken- und Autotitel deutlich unter Druck. Deutsche Bank
Auch etliche der konjunktursensiblen Fahrzeughersteller und -zulieferer traf es hart: Im Dax verloren die Hersteller BMW
Dagegen zählte Rheinmetall
Auch einige Energietitel hielten sich im sehr schwachen Markt vergleichsweise gut: Siemens Energy
Den schon zuletzt robusten K+S
Der Euro
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,15 Prozent am Freitag auf minus 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx