FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Rekordjagd des Dax ist am Donnerstag ins Stocken geraten. Markteilnehmer sprachen von einer gesunden Atempause nach zuletzt sieben Gewinntagen. Sie halten die Marktlage teils für überkauft.

Das Minus für den Leitindex war gegen Mittag mit 0,15 Prozent auf 16 630,85 Punkte aber moderat. Tags zuvor hatte der Dax bei gut 16 727 Punkten einen weiteren Rekordstand erreicht. Seine Jahresendrally seit dem Oktober-Tief bescherte den Anlegern bisher ein Plus von 13,7 Prozent.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verbuchte am Donnerstag einen Abschlag von 1,09 Prozent auf 26 446,18 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 sank um rund 0,2 Prozent. Gewinnmitnahmen nach einer mauen Entwicklung der Übersee-Börsen prägten zunächst den Handel.

Im Dax waren die in diesem Jahr bislang größten Verlierer im hinteren Feld: Zalando , Bayer und Siemens Energy sanken um bis zu drei Prozent. Investoren wollen gegen Jahresende ihre Bilanzen in einem guten Licht erscheinen lassen, schlecht gelaufene Titel passen da nicht ins Portfolio.

Die Titel des Logistikers DHL Group gewannen rund ein Prozent nach einer Hochstufung durch JPMorgan.

Qiagen legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 0,6 Prozent zu. Händler verwiesen auch auf eine Übernahme in der Branche als Treiber. So kauft der US-Pharmakonzern Abbvie nun auch Cerevel Therapeutics für 8,7 Milliarden Dollar. Es ist die zweite große Transaktion für Abbvie in wenigen Tagen.

Die Aktien der Lufthansa gaben im MDax um mehr als vier Prozent nach. JPMorgan hatte sie gleich doppelt von "Overweight" auf "Underweight" abgestuft. Analyst Samuel Bland fürchtet, dass deutliche Kapazitätsausweitungen in einem Umfeld geringeren Wirtschaftswachstums die Renditen von klassischen Fluggesellschaften wieder unter Druck setzen könnten.

Für die Aktien von Borussia Dortmund (BVB) ging es nach dem DFB-Pokal-Aus beim VfB Stuttgart um dreieinhalb Prozent nach unten. Für die Aktien steht damit in diesem Jahr wieder ein kleines Minus auf dem Kurszettel./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx