FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von US-Notenbank-Chef Jerome Powell neu angefachte Zinsangst belastet am Montag weiter den deutschen Aktienmarkt. Der am Freitag schon tiefrote Dax
In der zweiten deutschen Börsenliga waren die Verluste zu Wochenbeginn nur wenig geringer, wie der MDax
Am Freitag schon hatte Powell die Märkte mit seinen Aussagen auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole erheblich unter Druck gesetzt. Laut dem Bankhaus Metzler hat er nachdrücklich die Absicht bekräftigt, die Geldpolitik so weit zu straffen, dass die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent sinkt. Dabei habe er eingeräumt, dass dies wahrscheinlich "einige Schmerzen für Haushalte und Unternehmen" bedeutet.
Zuvor hätten einige Marktteilnehmer die Hoffnung gehegt, dass die Fed ihren restriktiven Kurs infolge einer sich abkühlenden Wirtschaft revidieren könnte. "Dem erteilte Powell jedoch eine klare Absage", kommentierte Metzler-Analyst Eugen Keller. "Stattdessen stimmte er auf weiterhin schwere Zeiten ein", sagte der Experte. Unter Anlegern wird damit die Sorge vor einer Rezession wieder größer.
Für Nervosität der Anleger sorgt derzeit außerdem der von Russland angekündigte dreitägige Gas-Lieferstopp, den es ab Mittwoch geben soll. Beim europäischen Gaspreis gab es am Montag aber dennoch etwas Entlastung, was damit in Verbindung gebracht wurde, dass der Füllstand der deutschen Gasspeicher höher ist als zuletzt gedacht.
Bei Einzelaktien waren im Dax die roten Vorzeichen weit verbreitet, eine positive Ausnahme waren aber die 1,5 Prozent höheren Aktien der VW-Konzernholding Porsche SE
Bayer
Ansonsten kamen größere Verlierer aus zinsempfindlichen Branchen, darunter vor allem der wachstumsträchtige Technologiesektor, wie die mit minus vier Prozent besonders schwachen Aktien von Infineon
Auch im kapitalintensiven Bereich der Erneuerbaren Energien rutschten die Kurse ab, vor allem galt dies für Windparkprojektierer wie Encavis oder PNE mit Abgaben von jeweils 4,6 Prozent. Versorger standen europaweit generell auf den Verkaufslisten, auch weil die Diskussionen über eine Übergewinnsteuer für Profiteure der hohen Energiepreise wieder zunehmen.
Vor diesem Hintergrund hatten RWE
Für die geplante Gasumlage strebt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Korrektur an, um zu verhindern, dass auch Unternehmen profitieren, die dies wirtschaftlich nicht benötigen. Die ab Oktober geplante Umlage soll sich aber vor allem an Unternehmen wie Uniper
Quelle: dpa-Afx