FRANKFURT (dpa-AFX) - Die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland haben den Dax
Mittlerweile haben indes zwei Delegationen aus Russland und der Ukraine an der ukrainisch-belarussischen Grenze Friedensverhandlungen aufgenommen. Der belarussische Außenminister Wladimir Makej habe die Gespräche am Montag eröffnet, meldeten belarussische Staatsmedien. Die Kampfhandlungen gingen trotzdem weiter.
"Die Marktteilnehmer versuchen derzeit auszuloten, welche Folgen die Sanktionen gegen Russland für die europäischen Unternehmen haben könnten", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect und erwartet, dass die Schwankungen daher in nächster Zeit hoch bleiben werden. Während sich die wirtschaftlichen Folgen des russischen Kriegs in Europa aktuell noch kaum abschätzen ließen, sei geopolitisch gesehen die Lage stark angespannt. "Die indirekten Folgen auf die weitere Inflationsentwicklung durch die stark gestiegenen Energieträgerpreise und die weitere Zins- und Geldpolitik der Notenbanken sind kaum übersehbar."
Der MDax
Verkauft wurden weiterhin vor allem Aktien stark konjunkturabhängiger Unternehmen sowie Banken- und Finanzaktien, wie Lipkow hervorhob. Der Ausschluss vieler Banken Russlands aus dem Swift-Zahlungssystem belastete unter anderem die Deutsche Bank
Dass die Bundesregierung sich außerdem nun ebenfalls an den Waffenlieferungen in die Ukraine beteiligt und auch die Bundeswehr besser ausstatten will und dafür 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für Investitionen und Rüstungsvorhaben zur Verfügung stellt, ließ Aktien von Rüstungsunternehmen weiter hochschnellen. Rheinmetall
Russlands Invasion in die Ukraine habe das Marktumfeld für den europäischen Verteidigungssektor grundlegend verändert, schrieb Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan. So dürften die europäischen Verteidigungsausgaben in Zukunft viel höher ausfallen als bisher erwartet. Zudem könnten mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien mehr Investoren akzeptieren, dass "Verteidigung" notwendig sei, um Frieden und Demokratie zu bewahren.
Auch Aktien aus der Energiebranche zogen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs weiter an. Die Diskussion über die Energiesicherheit angesichts eines möglichen Stopps russischer Gaslieferungen gab Auftrieb. Im Dax stiegen die Papiere von RWE
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx