FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Dienstag trotz unveränderter Belastungsfaktoren wieder mehr ins Risiko gegangen. Der Dax
Im Fokus stehen Rezessionsängste, genährt vom anhaltenden Ukraine-Krieg und hohen Ölpreisen. Einen weiteren Dämpfer gab US-Notenbankchef Jerome Powell, der angesichts der "viel zu hohen" Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Leitzinserhöhungen avisierte. Auf die Frage, was die Fed davon abhalten könne, bei der nächsten Sitzung am 4. Mai den Leitzins gleich um 50 Basispunkte zu erhöhen, antwortete Powell "Nichts!". Für den Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank ein klarer "Wink mit dem Zaunpfahl". Zudem warnte Powell, der russische Angriff auf die Ukraine könnte "bedeutende Folgen" für die globale Wirtschaft und das US-Wachstum haben.
Die aktuelle Performance des Dax dürfe angesichts der Rahmenbedingungen durchaus positiv gewertet werden, betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. "Risikofaktoren gibt es weiterhin genug, und dennoch beruhigt sich die Lage am Aktienmarkt zunehmend." Aus technischer Sicht werde die Luft für den Dax nach der jüngsten Rally über fast 2000 Punkte aber dünner, "deshalb sollte bei 14 500 Zählern der Deckel zunächst draufbleiben", glaubt Molnar.
Die Aussichten auf eine womöglich noch raschere US-Zinswende beflügelten am Dienstag vor allem die Bankwerte. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks
Noch besser im MDax waren nur noch die Titel von Nemetschek
Nach unerwartet guten Zahlen des Konkurrenten Nike
Dagegen sackten die Aktien von Morphosys
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx