FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstagnachmittag tritt der Dax
Etwas besser sah es für den MDax
Wichtigstes Ereignis am letzten Tag der Handelswoche ist am Nachmittag die Zinssitzung der EZB, die auf immer größere Herausforderungen reagieren muss. Ökonomen erwarten, dass wegen der hohen Inflation die Normalisierung der Geldpolitik in der Eurozone wie angekündigt fortgesetzt wird. Angesichts der hohen Unsicherheit, die vom Ukraine-Krieg ausgeht, dürfte die EZB aber weiter eher vorsichtig vorgehen. Die volle Aufmerksamkeit werde darauf gerichtet sein, in welchem Wortlaut die EZB ihre Entscheidung kommuniziert, schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect.
Auf ihrer März-Sitzung hatten die Notenbanker einen rascheren Ausstieg aus ihren monatlichen Anleihekäufen beschlossen. Eine Leitzinserhöhung vom Rekordtief bei null Prozent wird zunehmend zum Jahresende erwartet. In den USA, Großbritannien und zuletzt auch in Südkorea und Kanada haben die Zentralbanken den Leitzins bereits angehoben. "Zwar muss auch die EZB aufpassen, dass sich Inflationsprozesse nicht verfestigen", kommentiert Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Allerdings bekomme Europa die Folgen des Ukraine-Kriegs auch deutlicher zu spüren.
Obwohl die Zinswende vielerorts bereits eingeleitet wurde, rechnen die Experten der Helaba nicht mit einer beschleunigten Gangart. Die EZB habe zuletzt auf Marktrisiken und die Folgen der Inflation hingewiesen. "Insofern könnte es etwas vorsichtigere Signale geben und dies am Markt für Entspannung sorgen, da die EZB-Erwartungen weit gediehen sind."
Erholung zeichnete sich am Mittag in der Luftfahrtbranche ab. Im Dax gehörten Airbus
Als Verlierer in der ersten Börsenliga standen Aktien von Delivery Hero
Volkswagen stand nach den Eckzahlen zum ersten Quartal mit einem Minus von 1,7 Prozent als zweitschwächster Wert ebenfalls unter Druck. Der Autobauer habe ein solides operatives Ergebnis, aber einen relativ schwachen Mittelzufluss ausgewiesen, schrieb Analyst Philippe Houchois vom Analysehaus Jefferies. Dazu kämen erwartungsgemäß vorsichtige Aussagen zum Ausblick. Insgesamt werte er die Nachrichten aus Wolfsburg negativ.
Weiterhin schlecht liefen die Papiere des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns Drägerwerk
Im SDax erholten sich Auto1
--- Von Jan Christoph Freybott, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx