FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von US-Notenbank-Chef Jerome Powell neu angefachte Zinsangst hat den Dax
In der zweiten deutschen Börsenliga war das Gesamtbild besser: Der MDax
Am Freitag schon hatte Powell die Märkte mit seinen Aussagen auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole erheblich unter Druck gesetzt. Laut dem Bankhaus Metzler hat er nachdrücklich die Absicht bekräftigt, die Geldpolitik so weit zu straffen, dass die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent sinkt. Dabei habe er eingeräumt, dass dies wahrscheinlich "einige Schmerzen für Haushalte und Unternehmen" bedeutet.
Zuvor hätten einige Marktteilnehmer die Hoffnung gehegt, dass die Fed ihren restriktiven Kurs infolge einer sich abkühlenden Wirtschaft revidieren könnte. "Dem erteilte Powell jedoch eine klare Absage", kommentierte Metzler-Analyst Eugen Keller. "Stattdessen stimmte er auf weiterhin schwere Zeiten ein", sagte der Experte. Unter Anlegern wird damit die Sorge vor einer Rezession wieder größer.
Zudem blicken die Anleger auf den zuletzt von Russland angekündigten dreitägigen Gas-Lieferstopp, der bald beginnt. Am Montag fielen die Gaspreise aber erst einmal von sehr hohem Niveau aus ein Stück weit. So kommt Deutschland beim Befüllen der Gasspeicher besser voran als angedacht. Bereits Anfang September soll der für Anfang Oktober vorgeschriebene Wert von 85 Prozent erreicht werden. Auch geht die Bundesnetzagentur davon aus, dass bereits im Oktober Erdgas über Frankreich nach Deutschland fließen wird.
Bei Einzelaktien gab es relativ wenige Gewinner im Dax. Positive Ausnahmen waren die 0,8 Prozent höheren Volkswagen
Bayer
Ansonsten kamen größere Verlierer aus zinsempfindlichen Branchen, darunter vor allem der wachstumsträchtige Technologiesektor, wie die 2,4 Prozent schwächeren Aktien von Infineon
Auch im kapitalintensiven Bereich der Erneuerbaren Energien rutschten die Kurse ab, vor allem galt dies für Windparkprojektierer wie Encavis
Für die geplante Gasumlage strebt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Änderung an, um zu verhindern, dass auch Unternehmen profitieren, die dies wirtschaftlich nicht benötigen. Uniper
Der Euro
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,23 Prozent am Freitag auf 1,40 Prozent. Der Rentenindex Rex
Quelle: dpa-Afx