FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Verlusttagen weitet der Dax seinen Rückschlag am Donnerstag vor den erwarteten geldpolitischen Signalen der Europäischen Zentralbank (EZB) nochmals aus. Im frühen Handel fiel der deutsche Leitindex um 0,57 Prozent auf 14 363,48 Punkte. Er näherte sich damit seinem bisherigen Monatstief von 14 329 Punkten. Der MDax bewegte sich um die Marke von 30 000 Punkten, indem er 0,61 Prozent auf 29 995,23 Zähler verlor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx zeigte sich schwach.

Die EZB dürfte wegen der hohen Inflation die geldpolitische Wende einleiten. Aller Voraussicht nach wird die Notenbank am Nachmittag im Rahmen ihrer Sitzung das Ende ihrer Netto-Anleihekäufe verkünden. Darüber hinaus wird sie nach Meinung vieler Bankvolkswirte einen ersten Zinsschritt im Juli signalisieren. Es wäre die erste Erhöhung des Leitzinses seit mehr als einem Jahrzehnt.

Francesco Pesole von der ING-Bank sieht angesichts der bisher zögerlichen Haltung der EZB die Frage im Mittelpunkt, ob eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Juli beschlossene Sache ist oder ob es sogar Raum für eine Erhöhung um gleich 50 Basispunkte gibt. "Eine Absage an doppelte Zinsschritte würde am Markt für Erleichterung sorgen", glaubt der Experte Thomas Altmann von QC Partners./tih/nas

Quelle: dpa-Afx