FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach dem Rückschlag zur Wochenmitte am Donnerstag seine Verluste noch etwas ausgeweitet. Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibt nervös. Der Chef der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, trug mit seinen Äußerungen am Vortag auch "nicht gerade zur Beruhigung bei", wie Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger sagte.

Kurz nach dem Handelsstart büßte der Leitindex 0,45 Prozent 13 085,26 Punkte ein, nachdem er tags zuvor um etwas mehr als ein Prozent abgerutscht war. Der MDax der mittelgroßen Werte gab am Morgen um 1,07 Prozent auf 26 955,94 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,53 Prozent auf 3446,41 Punkte.

Am Dienstag war der Dax kurzzeitig unter 13 000 Punkte auf den tiefsten Stand seit März abgesackt, bevor er sich bis Handelsschluss etwas stabilisierte. Die Kraft für einen neuen Erholungsversuch fehlt aber angesichts der Anlegersorgen rund um die hohe Inflation und die geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der verschiedenen Notenbanken weltweit.

Fed-Chef Powell hat am Mittwoch mit seiner Rede vor dem Bankenausschuss des US-Senats den Anlegern ihre Nervosität nicht nehmen können. Einerseits bezeichnete er die US-Wirtschaft als "sehr stark", und sie könne die Erhöhungen des Leitzinses wegstecken. Andererseits gestand er jedoch auf Nachfrage ein, dass eine Rezession infolge höherer Zinsen "sicherlich eine Möglichkeit" sei. Ein sogenanntes "soft landing" also ein Herauskommen aus der Lage ohne größere Verwerfungen, sei eine Herausforderung./ck/stk

Quelle: dpa-Afx