FRANKFURT (dpa-AFX) - Die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland lasten am Montagmorgen auf den Kursen am deutschen Aktienmarkt. Der Dax sackte in den ersten Handelsminuten um 1,96 Prozent auf 14 280,99 Punkte ab, da der Westen die Sanktionsschraube gegen Russland wegen der Invasion in die Ukraine weiter anzieht und zusätzliche Waffen an die ukrainischen Streitkräfte liefert.

Noch am Freitag hatte sich der deutsche Leitindex wegen einer sehr vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine um mehr als dreieinhalb Prozent auf 14 567 Punkte erholt, nachdem er tags zuvor wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine noch bis auf fast 13 800 Zähler eingebrochen war.

"Es gilt zu berücksichtigen, dass die Marktreaktionen bis jetzt und per saldo überschaubar geblieben sind, was in Anbetracht des von Russland angefachten Krieges in Europa und der indirekten Drohung mit Atomwaffen überrascht", erklärte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Von Panik sei keine Spur, wenngleich die Schwankungen groß bleiben dürften.

In der Nacht zum Montag setzte die Europäische Union (EU) ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft, darunter ein Verbot von Transaktionen mit dem Finanzinstitut. Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren. Auch werden russische Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen. Die Bundesregierung vollzog eine Kehrtwende und beteiligt sich ebenfalls an den Waffenlieferungen an die Ukraine, die Bundeswehr soll zudem besser ausgestattet werden und 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für Investitionen und Rüstungsvorhaben erhalten.

Hiervon profitierte der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall am Montagmorgen mit einem Aufschlag von mehr als 40 Prozent. Dies stützte den MDax der mittelgroßen Werte, der vergleichsweise moderat um 0,28 Prozent auf 31 709,99 Punkte nachgab. Europaweit gingen die Börsen ebenfalls wieder auf Talfahrt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab zuletzt um 2,17 Prozent auf 3884,41 Zähler nach./tav/mis

Quelle: dpa-Afx