FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA und auch in der Eurozone haben den Dax am Donnerstag über die Marke von 16 200 Punkten getrieben. Unterstützung kam zudem von überraschend starken Einzelhandelsumsätzen aus Deutschland. Die Jahresendrally ist wieder in Gang und das Rekordhoch rückt in Reichweite.

Der deutsche Leitindex stieg zur Mittagszeit um 0,29 Prozent auf 16 212,82 Punkte und steuert aktuell auf den bislang stärksten Börsenmonat des Jahres zu. Bisher war dies der Januar gewesen, mit einem Plus von rund 8,7 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank hingegen am Donnerstag um 0,30 Prozent auf 26 235,90 Zähler.

Eine gewisse Unsicherheit am deutschen Markt noch, da am Nachmittag Verbraucherpreisdaten aus den USA zur Veröffentlichung anstehen. Vor allem der von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsindikator PCE wird in den Blick rücken. In der sogenannten Kernrate der privaten Konsumausgaben werden die schwankungsfreudigen Preise für Lebensmittel und Energie ausgeschlossen.

Für die Eurozone gab es schon Preisdaten. Die Inflation in der Eurozone schwächte sich im November deutlich ab. Die Verbraucherpreise lagen 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Unter den Einzelwerten zogen die Aktien der Deutschen Bank an die Dax-Spitze mit plus 2,0 Prozent. Die US-Bank JPMorgan ist inzwischen noch etwas optimistischer gestimmt für das Finanzinstitut. Analyst Kian Abouhossein hob seine Prognosen für die Jahre 2024 und 2025 an und rechnet mit höheren Erträgen im Investmentbanking und dem Privatkundengeschäft. Zudem dürfte es mehr Aktienrückkäufe geben als bislang erwartet.

SAP profitierten mit plus 1,0 Prozent von den Quartalszahlen des US-Rivalen Salesforce . Dieser übertraf im vergangenen Quartal die Markterwartungen.

Im MDax sackten K+S auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren und gaben zuletzt um 2,6 Prozent nach. Analyst Rikin Patel von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas stufte die Aktie des Düngerkonzerns auf "Underperform" und kappte auch das Kursziel. Überangebote auf den Märkten wirkten als "struktureller Gegenwind", schrieb er. Große Produzenten wie BHP, Anglo American und südostasiatische Produzenten dürften in den kommenden Jahren große Mengen auf die Märkte bringen.

Die Anteile der IT-Firma Kontron sanken im SDax um 2,9 Prozent und litten unter einer Aktienplatzierung. Siltronic gaben um 5,6 Prozent nach. Händler monierten die zum Kapitalmarkttag bekannt gegebenen längerfristigen Wachstumsziele des Waferherstellers. Nach dem kräftigen Kursgewinn am Vortag von neun Prozent seien die Ziele für 2028 nicht ausreichend, hieß es./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx