FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch seine jüngsten Verluste ausgeweitet. Wieder aufgeflammte Konjunktursorgen drückten auf die Stimmung. Der Leitindex Dax
Für den MDax
Zum Grübeln brachte die Anleger zum einen der jüngste Höhenflug der Ölpreise. Diese notieren aktuell in der Nähe ihrer zehnmonatigen Höchststände, was wieder Inflationssorgen weckt. Am Dienstag hatten die Rohölpreise kräftig zugelegt, nachdem Saudi-Arabien und Russland ihre bestehenden Förderkürzungen bis zum Jahresende verlängert hatten. Die beiden Ölriesen halten das Angebot zusammen mit anderen Ländern aus dem Ölverbund Opec+ schon seit einiger Zeit knapp.
Zur Wochenmitte erwies sich zudem der starke Rückgang der Auftragseingänge in Deutschland im Juli als Belastung, der aber relativiert werden müsse, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Denn die Entwicklung sei zu einem hohen Anteil auf einen Auftrag im Luft- und Raumfahrtbau im Juni zurückzuführen. Weil es also im Vormonat so deutlich mit den Auftragseingängen nach oben gegangen sei, gehe es jetzt entsprechend deutlich nach unten.
Nach Auffassung des Volkswirts Ralph Solveen von der Commerzbank ist die jüngste Achterbahnfahrt der Aufträge in erster Linie auf eine unterschiedliche Anzahl an Großaufträgen zurückzuführen. Rechne man diese heraus, hätten die Aufträge im Juli sogar minimal zugelegt, und in den vergangenen vier Monaten habe sich diese Kerngröße kaum verändert. Allerdings wäre es sicherlich zu früh, bereits von einer nachhaltigen Stabilisierung der Aufträge zu sprechen. Vielmehr lassen Solveen zufolge Stimmungsindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex und das Ifo-Geschäftsklima für die kommenden Monate einen weiteren Rückgang der Aufträge erwarten, der sich auch in einer niedrigeren Produktion niederschlagen dürfte.
Hierzulande und auch europaweit
Die Anteilsscheine von K+S
Im Nebenwerteindex SDax
Der Euro
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx