FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht wagt der Dax
Laut dem DZ-Bank-Analysten Sven Streibel haben die starken Kursreaktionen der vergangenen Tage bewiesen, dass sich der Aktienmarkt unverändert in einem Krisenmodus befindet. Er reduzierte daraufhin sein diesjähriges Dax-Ziel auf 14 000 Punkte - jenes Niveau, dem der Dax Mitte August noch nahe gekommen war.
In der getrübten Börsensituation sehen Marktbeobachter aber auch wieder eine Chance. "In dem gegenwärtigen Stimmungsmix aus Zins- und Konjunkturängsten ist durchaus noch mit der einen oder anderen Schwächephase bei Aktien zu rechnen", kommentierte zwar der Deka-Bank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Für den langfristig orientierten Anleger seien solche Phasen aber auch wieder interessante Kaufgelegenheiten, äußerte er sich ermutigend.
Auch der breite Aktienmarkt erholte sich am Freitag nach dem tiefroten Vortag: Der MDax
Die Blicke sind nun auf den US-Arbeitsmarktbericht für August gerichtet. Fällt dieser am Nachmittag (14.30 Uhr) stark aus, dürfte sich die US-Notenbank Fed auf ihrem steilen Straffungskurs bestätigt sehen. Ein Jobmarkt in guter Verfassung würde für den nötigen Spielraum sorgen, um die hohe Inflation weiter mit kräftigen Zinserhöhungen zu bekämpfen.
Aber auch in der Eurozone bahnt sich möglicherweise ein höheres Tempo der Zinserhöhungen an, der nächste Entscheid steht hier schon am kommenden Donnerstag auf dem Plan. Dafür spricht an diesem Freitag, dass sich der Preisauftrieb in der Eurozone auf Erzeugerebene nach einer Pause wieder verstärkt hat.
Auf Unternehmensseite sorgte ein Übernahmeangebot für SLM Solutions
Bei Bayer
Wichtige Stützen für den Dax waren die zuletzt recht stark gesunkenen Aktien aus zyklischen Branchen, darunter vor allem der feste Automobilsektor mit Kursgewinnen von bis zu 4,2 Prozent bei Volkswagen
Als weniger zyklische Branche erholten sich aber auch die Versorger - unter anderem wegen der anhaltenden Diskussion über längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Zwei Meiler könnten laut dem "Handelsblatt" am Netz bleiben, ein Börsianer glaubt dabei an ein Kraftwerk von Eon
Die Henkel-Aktien
Die Nordex-Aktien
Quelle: dpa-Afx