FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gegenwind für den deutschen Aktienmarkt nimmt vor dem Wochenende nochmals zu. Die hohe Inflation, anziehende Zinsen und gleichzeitig ungewisse konjunkturelle Aussichten sind eine gefährliche Mischung, der sich die Kurse kaum entziehen können. So weitete der Dax am Freitag seine Vortagesverluste um 1,07 Prozent aus auf 13 754 Punkte. Für die erste Maiwoche zeichnet sich damit ein Minus von 2,4 Prozent ab.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab zuletzt um 1,63 Prozent auf 28 897 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,2 Prozent. Am Nachmittag könnte der US-Arbeitsmarktbericht für April nochmals für Bewegung sorgen.
Mit etwas Abstand bewerteten die Anleger die Zinsentscheidung der Fed vom Mittwoch jetzt anders als im unmittelbaren Nachgang, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Börsianer trauten der Fed im Moment eher nicht zu, die Inflation zu bekämpfen und gleichzeitig die Wirtschaft vor einem heftigen Absturz zu bewahren. "Und für die Börsianer gilt als ausgemacht, dass die Fed der Inflations-Bekämpfung Vorrang einräumt." So stieg denn auch am Vortag die Rendite auf zehnjährige US-Staatspapiere auf über drei Prozent, was wiederum an der Technologiebörse Nasdaq einen erneuten Ausverkauf auslöste.
Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt sieht es am Freitag schlecht aus für die Papiere von Adidas , die nach einer Senkung der Prognose um 5,2 Prozent abrutschten. Die Corona-Lockdowns in China machen dem Sportartikelhersteller zu schaffen. Auch die Aktien von Puma präsentierten sich schwach mit minus 2,1 Prozent.
Zalando setzten am Dax-Ende ihre rasante Talfahrt mit minus 6,5 Prozent fort. Die in der Pandemie glänzend gelaufenen Papiere von Online-Händlern haben seit dem Wegfall der Corona-Beschränkungen und der Wiedereröffnung des stationären Handels einen schweren Stand.
Freenet brachen im MDax um 17 Prozent ein - wesentlich mehr als der Dividendenabschlag am Freitag implizierte. Die UBS stufte die Titel des Mobilfunkanbieters außerdem auf "Sell ab.
Über Kursgewinne von mehr als zwölf Prozent freuten sich dagegen im SDax die Anleger von SAF-Holland . Der Nutzfahrzeugzulieferer setzte sich nach einem Umsatzsprung im Auftaktquartal noch höhere Ziele für 2022.
Krones sprangen um mehr als acht Prozent hoch. Der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen hält es dank einer starken Auftragslage nun für möglich, den oberen Bereich des für 2022 angestrebten Umsatzwachstums zu erreichen./ajx/eas
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx