FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank hoher Kursgewinne der schwer gewichteten Siemens-Aktien hat der wieder erstarkte Dax auch am Donnerstag seinen Anstieg fortgesetzt. Am Nachmittag veröffentlichte US-Wirtschaftsdaten stützten zusätzlich, weil sie die Hoffnungen auf ein Erreichen des Zinshochs eher noch nährten.

Der Dax verzeichnete ein Plus von 0,63 Prozent auf 15 848,14 Punkte. Von den Kursverlusten, die in der Zeit ab dem Rekordhoch Ende Juli bis Ende Oktober aufgelaufen waren, hat der deutsche Leitindex inzwischen gut 62 Prozent wieder aufgeholt. Dies gilt als charttechnisch ausgesprochen positives Signal.

Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 trat auf dem höchsten Niveau seit Mitte September zuletzt auf der Stelle. Die Hoffnung, dass der Zinshöhepunkt angesichts von Entspannungssignalen seitens der Inflation erreicht ist und bald Zinssenkungen folgen könnten, gilt gegenwärtig als einer der wichtigsten Kurstreiber an den Börsen.

Im Gegensatz zum Dax ging es für den MDax der mittelgroßen Unternehmen am Donnerstag um 1,28 Prozent auf 26 116,98 Zähler bergab. In dem Index brachen die Anteile von Hellofresh um gut 24 Prozent ein Viertel ein, nachdem der Kochboxenversender wegen unerwarteter Probleme im wichtigen US-Markt seine Jahresziele zusammengestrichen hatte.

Die Siemens-Aktien gewannen sechs Prozent nach einem laut Händlern überraschend positiven Ausblick. An den Resultaten des Technologiekonzerns gebe es insgesamt wenig bis gar nichts zu bemängeln, so die Einschätzung von Analyst Philip Buller von der Berenberg Bank. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets sprach von einem Traumfinale in der Berichtssaison dank Siemens und verwies dabei auch auf den weiteren Aktienrückkauf des Konzerns über sechs Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren. Zudem soll die Dividende steigen.

Der Ticketvermarkter CTS Eventim bestätigte nach Neunmonatszahlen seine Prognose. Das Unternehmen hatte dank mehrerer Großveranstaltungen und einer stärkeren Nachfrage nach Tickets Umsatz und operativen Gewinn deutlich gesteigert. Die Aktien verloren mehr als zwei Prozent. Dass die Prognose nicht noch einmal erhöht worden sei, könnte die Begeisterung etwas mildern, hieß es von JPMorgan.

Für die Anteile des Chemiekonzerns BASF sowie des Düngerkonzerns K+S ging es um 1,5 beziehungsweise 3,6 Prozent nach unten, sie litten unter negativen Analysten-Einschätzungen.

Die Papiere des Wirkstoffforschers Morphosys rutschten nach dem Bericht für das dritte Quartal um rund fünf Prozent ab. Die bis zur Vorwoche verbuchten deutlichen Kursgewinne werden damit weiter korrigiert.

Der Euro zog nach den US-Daten an und kostete zuletzt 1,0874 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0868 Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Vortag auf 2,64 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,13 Prozent auf 124,10 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,36 Prozent auf 130,94 Zähler./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx