FRANKFURT (dpa-AFX) - Freundliche Vorgaben aus Fernost haben am Montag positiv auf den deutschen Aktienmarkt ausgestrahlt. Die chinesische Regierung senkte die Stempelsteuer für den Aktienhandel erstmals seit 15 Jahren, dies sorgte für gute Stimmung und bescherte den Handelsplätzen in China deutlichen Auftrieb. In Japan und Südkorea ging es zum Wochenbeginn mit den Aktien ebenfalls nach oben. Und auch an der Wall Street werden zur Startglocke erneut festere Kurse erwartet.

Der Dax legte am frühen Nachmittag um 0,7 Prozent auf 15 735 Punkte zu. Analysten sehen bei knapp unter 15 500 Zählern eine wichtige Unterstützung für den Leitindex. Auf diesem Niveau hatte der Dax in den vergangenen Wochen zwei Tiefstände ausgelotet. "Sollte der Dax dort durchbrechen, droht erhebliches Ungemach", schrieb die Landesbank Helaba in einem Marktkommentar.

Der MDax der mittelgroßen Titel stieg um 0,7 Prozent auf 27 187 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone legte ähnlich stark zu.

Zinssorgen gerieten zunächst wieder etwas in den Hintergrund, sind aber nicht vom Tisch. Auf dem Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole hatten sowohl Fed-Chef Jerome Powell als auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, weiter eine strenge Geldpolitik in Aussicht gestellt im Kampf gegen die hohe Inflation.

In einem freundlichen Gesamtmarkt zählten Immobilienaktien zu den Verlierern. Im Dax waren Vonovia der größte Kursverlierer mit minus 1,6 Prozent. Auch die Kurse von TAG Immobilien gaben nach. Als schlecht für die Sektorstimmung wertete ein Händler die Aussicht auf etwaige weitere Regulierungen. So setzt sich die Spitze der SPD-Fraktion für eine stärkere Begrenzung von Mieterhöhungen ein.

Die Papiere der Thyssenkrupp Nucera stiegen um 2 Prozent. Der Hersteller elektrochemischer Anlagen hat im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Ergebnis gesteigert. Aktien von Thyssenkrupp gewannen 0,7 Prozent.

Enttäuscht reagierten Anleger auf das Unentschieden von Borussia Dortmund gegen den VfL Bochum in der Bundesliga. BVB-Aktien büßten 2,6 Prozent ein.

Der Euro bewegte sich kaum und wurde zuletzt mit 1,0807 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0808 Dollar festgesetzt. Im Rentenhandel stieg die Umlaufrendite von 2,56 Prozent am Freitag auf 2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,18 Prozent auf 123,86 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 132,01 Punkte./bek/stk

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx