FRANKFURT (dpa-AFX) - Zins- und Rezessionsängste haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erneut einen kräftigen Dämpfer verpasst. "Die zuletzt vorherrschende Euphorie an den Aktienmärkten war augenscheinlich wesentlich verfrüht gewesen", stellte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect fest. Die in den USA zuletzt veröffentlichten schwachen Konjunkturdaten sorgten am Nachmittag für weiteren Gegenwind. Der Dax
Für den MDax
Die Investoren verkauften Aktien aus Angst vor Bremsspuren beim Wirtschaftswachstum und den Unternehmensgewinnen, resümierte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Dabei nehme das Vertrauen in die Zentralbanken deutlich ab. "Immer weniger Anleger glauben, dass der US-Notenbank Fed eine weiche Landung der US-Wirtschaft gelingt."
"Die Risikobereitschaft der Anlegerinnen und Anleger sei im Moment äußerst gering. Und das ist auf der anderen Seite des Atlantiks besonders deutlich zu spüren", verwies Altmann auf die sehr schwachen US-Börsen zur Wochenmitte. Auch am Donnerstag zeichnen sich zum Start weitere Verluste an der Wall Street ab. Dort überschatten merklich gestiegene Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und ein deutlich eingetrübtes Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia den Handelsstart.
Hierzulande zählten Technologiewerte zu den größten Verlierern. Sie litten unter der tags zuvor vom US-Telekomausrüster Cisco
Dies wirkte sich auch auf die Papiere des Halbleiterkonzerns Infineon
Die höhere Risikoaversion der Anleger setzte auch den Autosektor unter Druck. Eine anziehende Inflation und steigende Zinsen sind generell für die Branche kein günstiges Umfeld, denn wenn Verbraucher ihr Geld zusammenhalten müssen, sparen sie zunächst an größeren Ausgaben. Im Dax büßten die Branchenvertreter wie BMW
Bei den Einzelwerten fielen besonders Ceconomy
Der Euro stieg und kostete zuletzt 1,0536 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0523 Dollar festgesetzt.
Am deutschen Anleihenmarkt ging es bergab: Die Umlaufrendite fiel von 0,91 Prozent am Vortag auf 0,83 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx