FRANKFURT (dpa-AFX) - Zins- und damit auch Konjunktursorgen dominieren weiterhin das Geschehen am deutschen Aktienmarkt. Die wichtigsten Indizes gaben am Donnerstag nach, während die Renditen an den Anleihemärkten stiegen. Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed hatte die Erkenntnis gebracht, dass die Tür für weitere Zinserhöhungen offen bleibt.
Der hiesige Leitindex Dax
"Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung wird an den Börsen negativ aufgenommen", stellte Analyst Thomas Altmann von QC Partners fest. "Dabei hat es nicht nur schlechte Seiten". Zwar betonten die Notenbanker einmal mehr die Risiken der US-Inflation. Gleichzeitig hätten sich aber auch einzelne Fed-Mitglieder vorstellen können, die Zinsen bereits bei der vergangenen Sitzung im Juli konstant zu halten und nicht noch weiter anzuheben.
Etwas skeptischer äußerte sich Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG: "Die Tür für weitere Zinsschritte wurde zum Leidwesen der Anleger noch nicht fest verschlossen." Angesichts der robusten Konjunkturdaten in den Vereinigten Staaten und des klaren Inflationsziels von 2 Prozent möchte die Fed das Thema Zinserhöhungen noch nicht vom Tisch nehmen. Die Hängepartie an den Märkten könnte bis zur nächsten Notenbank-Sitzung im September weiter gehen.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von Robomarkets, ergänzte: "Den Anlegern wird so langsam klar, dass die Zinsen lange auf dem hohen Niveau bleiben werden, bis erste Zinssenkungen auch nur von der Notenbank ins Auge gefasst werden dürften." Hohe Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
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--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx