FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Wohnimmobiliensektor herrscht am Donnerstag bei den Anlegern große Erleichterung. Der vor mehr als einem Jahr in Kraft getretene Berliner Mietendeckel verstößt gegen das Grundgesetz, teilte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit.

Am stärksten reagierten darauf die Aktien von Deutsche Wohnen , die im Dax zeitweise um fast sieben Prozent nach oben sprangen auf ein Hoch seit November. Zuletzt relativierte sich das Plus auf 3,8 Prozent. Die Papiere des Immobilienunternehmens waren am Mittwochnachmittag schon deutlich angezogen und so zum am Vortag besten Dax-Wert aufgestiegen.

Deutsche Wohnen gilt als besonders davon abhängig von der Entscheidung, da das Immobilienunternehmen stark auf den Berliner Markt fokussiert ist. Auch die Aktien der weiteren bedeutenden Wohnimmobilien-Werte Vonovia sowie LEG setzten sich aufgrund der Entscheidung mit 1,8 respektive 1,5 Prozent klar im Plus ab.

Ein Händler verwies darauf, dass ein Fortbestand des 2020 eingeführten Mietendeckels vor allem Deutsche Wohnen Millionen Euro gekostet hätte. Am Markt hieß es, die Vermieter könnten nun Nachzahlungen verlangen. LEG und Vonovia kündigten umgehend an, auf Nachforderungen verzichten zu wollen.

Ein Börsianer fürchtete am Morgen, dass eine Entscheidung in der Sache möglicherweise noch keine endgültige Beilegung des Streits bedeutet./tih/fba

Quelle: dpa-Afx