NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte dürften am Freitag zur Eröffnung moderat zulegen. An der Wall Street stelle sich derzeit wieder eine "Risk-on"-Stimmung ein, die von soliden Wirtschaftsdaten, den Ausgabenplänen von US-Präsident Joe Biden und der Erwartung einer weiter sehr lockeren US-Geldpolitik genährt werde, hieß es. Neue US-Konjunkturdaten hatten vorbörslich kaum Einfluss auf die Kurse. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Handelsstart 0,45 Prozent höher auf 34 619 Punkte.
In den USA sind die Einkommen der privaten Haushalte im April stark gefallen. Der Rückgang folgte allerdings auf einen drastischen Anstieg im Vormonat und ist durch Auszahlung staatlicher Konjunkturhilfen verzerrt. Die Preisentwicklung deutet weiter deutlich nach oben. Das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß auf Basis des Preisindex für die Konsumausgaben (PCE) stieg auf Jahressicht um 3,6 Prozent. Das Preisziel der Fed von zwei Prozent wird damit deutlich überschritten. Die Notenbank hat aber bereits klargestellt, dass sie den Preisanstieg als vorübergehend betrachtet und vorerst keine Änderung der Geldpolitik vornehmen will.
Unter den Einzelwerten dürften Boeing im Fokus stehen. Der Flugzeugbauer muss bei der Behebung von Produktionsmängeln beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" einem Pressebericht zufolge einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der Hersteller habe die Auslieferung des Flugzeugtyps erneut gestoppt, berichtete das "Wall Street Journal". Der Konzern hatte die Auslieferung der Dreamliner-Jets nach einer fünfmonatigen Unterbrechung erst im März wieder aufgenommen. Die Boeing-Papiere fielen im vorbörslichen Handel um 1,3 Prozent.
Der Softwarekonzern Salesforce schaut nach einem guten Start ins neue Geschäftsjahr mit Zuversicht auf den Rest des Jahres und erhöhte die Ziele. Im abgelaufenen Jahresviertel stiegen die Erlöse um 23 Prozent. Der Gewinn verfünffachte sich fast. Dies kam bei den Anlegern offenbar sehr gut an, denn die Aktien schnellten vorbörslich um 5,5 Prozent nach oben.
Umsatz und Gewinn je Aktie des Computerherstellers HP sind im zweiten Geschäftsquartal (zum 30. April) besser als von Analysten erwartet ausgefallen. Trotz der positiven Zahlen wetteten einige Investoren darauf, dass das PC-Wachstum seinen Höhepunkt erreicht hat und sich nicht weiter beschleunigen wird, hieß es im Handel. Dies würde erklären, warum die Papiere vorbörslich um 5,7 Prozent absackten.
Die Anteilsscheine von Biontech rückten vorbörslich um 0,9 Prozent vor. Der Impfstoff des Pharmaunternehmens schützt auch Kinder zwischen 12 und 15 Jahren sicher vor einer Covid-19-Erkrankung. Das zeigen jetzt veröffentlichte Daten, die bereits Grundlage für die Notfall-Zulassung des Impfstoffes in den USA in dieser Altersgruppe waren und die der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zur Zulassungsprüfung vorliegen./edh/jha/
Quelle: dpa-Afx