NEW YORK (dpa-AFX) - Der Erholungsversuch der US-Börsen im späten Vortageshandel dürfte am Dienstag keine Fortsetzung zu finden. Es scheint, als warteten die Anleger nur auf Phasen mit steigenden Kursen, um rasch wieder zu verkaufen. Somit setzt sich die Korrektur am Tag vor der mit Spannung erwarteten Notenbankentscheidung wohl fort.
Dem Leitindex Dow Jones Industrial droht dabei der Rutsch unter die runde Marke von 34 000 Zählern, der Broker IG taxierte ihn knapp eine Stunde vor der Startglocke 0,82 Prozent tiefer auf 34 084 Punkten. Auch für den technologielastigen Nasdaq 100 ist kein Befreiungsschlag in Sicht, er wird 2,1 Prozent schwächer erwartet.
Die Strategen von Goldman Sachs warnen inzwischen vor einem Zinsschock. Gemeint ist damit eine zu scharfe geldpolitische Straffung zur Bezähmung der Inflation, die laut den Experten einen Wachstumsschock auslösen und den Aktienmarkt belasten könnte. Das Risiko dafür sei recht hoch, auch weil der Inflationsdruck derzeit viel größer sei als etwa zu Beginn der 1980er-Jahre, hieß es. Für hoch verschuldete Unternehmen etwa aus der Technologiebranche können steigende Zinsen zum Problem werden. Die Inflation lastet darüber hinaus in Form höherer Löhne sowie Rohstoffkosten auf den Gewinnmargen.
Auf die am Vorabend nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen von IBM reagierte der Kurs des Dow-Konzerns am Dienstag zunächst deutlich positiv, zuletzt schmolz das Plus aber auf 0,3 Prozent zusammen. Eine starke Nachfrage nach Cloud-Software und IT-Services hatte IBM das größte Umsatzplus seit Jahren beschert.
American Express überzeugte ebenfalls mit einem kräftigem Umsatz- und Gewinnsprung. Aber auch hier dämmten die Papiere das vorbörslich hohe Kursplus ein auf zuletzt 0,4 Prozent. Für die Titel des Pharmakonzerns Johnson & Johnson ging es nach Quartalszahlen um ein halbes Prozent nach unten.
Nvidia gaben im schwachen Techsektor vorbörslich um mehr als vier Prozent nach. Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia rechnet Insidern zufolge nicht mehr mit der Übernahme des Chip-Designers Arm. Grund dafür ist der anhaltende Gegenwind von Wettbewerbsbehörden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.
Mit Quartalszahlen im Blick stehen am Dienstag außerdem der Telekomkonzern Verizon , der Mischkonzern General Electric (GE) sowie der Rüstungskonzern Raytheon Technologies . Nach dem Börsenschluss öffnet der Software-Riese Microsoft die Bücher./ajx/mis
Quelle: dpa-Afx