NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den teils deutlichen Vortagesverlusten dürften die US-Börsen zum Wochenschluss zunächst wieder zulegen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn am Freitag taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,4 Prozent im Plus auf 40.866 Zähler. Der von großen Tech-Werten dominierte Nasdaq 100 wird 0,8 Prozent höher erwartet.

Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Notenbank Fed an der Schwelle zur ersten Zinssenkung seit mehr als vier Jahren steht. Dies hat den Börsen zuletzt Auftrieb verliehen, denn niedrigere Zinsen verbilligen Kredite und können so die Wirtschaft ankurbeln. Die am Donnerstag veröffentlichten, gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten jedoch hatten auf ein eher geringes Tempo bei der Lockerung der Geldpolitik hingedeutet, was vor allem die Anleger der zinssensiblen Technologieaktien verschreckte.

Weitere Hinweise auf den Zinssenkungspfad erhoffen sich die Anleger von der Rede des Notenbankchefs Jerome Powell, die kurz nach Börseneröffnung erwartet wird. Er spricht auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming.

Nach Einschätzung von Anleihe-Experten der Dekabank dürfte Powell zwar die Erwartung an eine erste Zinssenkung im September seit der großen Inflationswelle bekräftigen. Allerdings könnte er auch die Erwartungen an künftige Zinssenkungen dämpfen. Nach einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Juli wurden an den Märkten zeitweise auf mehrere starke Zinsschritte um 0,50 Prozentpunkte spekuliert.

Experten der Landesbank Hessen-Thüringen verwiesen auf das Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank. Die Mitschrift habe deutlich gemacht, dass die US-Notenbank auf die Zinswende hinarbeitet. Demnach sehe eine breite Mehrheit der Mitglieder des geldpolitischen Rates eine Zinssenkung im September als gerechtfertigt an.

Unter den Einzelwerten rücken unter anderem die Aktien von Workday in den Fokus. Der Hersteller von Personalsoftware hatte zwar laut der kanadischen Bank RBS im abgelaufenen Quartal eher verhalten abgeschnitten, aber mit seinen Zielen für 2027 überzeugt. Die Papiere zogen im vorbörslichen US-Handel um gut 14 Prozent an.

Für die Papiere von Red Robin Gourmet Burgers aber ging es vorbörslich um fast 16 Prozent nach unten. Der Restaurant-Betreiber hatte seine Prognose für das bereinigte operative Ergebnis gesenkt.

Die Anteilsscheine von Roku wiederum gewannen gut vier Prozent, nachdem Guggenheim Securities sie zum Kauf empfohlen hatte. Es hieß, die Streaming-Plattform mache Fortschritte bei der Schließung der Lücke zwischen dem Engagement auf der Plattform und dem Wachstum der Werbeeinnahmen.

Bei den Aktien von Ross Stores stand vorbörslich ein Plus von sechs Prozent zu Buche. Der Textil-Discounter hatte seine Prognose für den Gewinn je Aktie erhöht./la/jha/

Quelle: dpa-Afx