NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Aktienmärkten zeichnet sich zur Wochenmitte ein verhaltener Handelsauftakt ab. Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,31 Prozent tiefer bei 35 008 Punkten. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 sieht IG 0,13 Prozent im Minus bei 15 042 Zählern.
Im Fokus steht weiter die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Die Aktien von General Motors (GM) büßten vorbörslich über dreieinhalb Prozent ein, obwohl der Autobauer im zweiten Quartal mit seinem bereinigten Gewinn positiv überraschte und das Jahresziel für diesen deutlich nach oben schraubte. Analysten hatten aber im Schnitt eine noch stärkere Anhebung erwartet.
Dagegen verteuerten sich die Titel von Lyft um rund ein halbes Prozent. Nach heftigen Geschäftseinbußen in der Corona-Krise berappelte sich der US-Fahrdienstvermittler im vergangenen Quartal wieder: Während sich der Umsatz im Jahresvergleich mehr als verdoppelte, fiel das bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erstmals seit der Unternehmensgründung im Jahr 2012 positiv aus. Insgesamt lagen die Quartalszahlen deutlich über den Prognosen der Finanzexperten. Dafür kassierten auch die Aktien von Uber mit eine ähnlichen Plus etwas Vorschuss-Loorberen - der Lyft-Konkurrent legt nach dem heutigen Börsenschluss seine Zahlen vor.
Beim Computer- und Videospiele-Anbieter Activision Blizzard konnten sich die Anleger nach den jüngsten Kurseinbußen über ein Plus von über sechs Prozent freuen. Überraschend gute Quartalszahlen und angehobene Jahresziele drängten Vorwürfe gegen das Unternehmen wegen Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz in den Hintergrund. Activision Blizzard war deshalb im vergangenen Monat vom US-Bundesstaat Kalifornien verklagt worden - nun mussten mehrere Führungskräfte ihren Hut nehmen.
Bei Biontech und Moderna zeichnet sich derweil mit vorbörslichen Kursaufschlägen von über drei beziehungsweise 0,6 Prozent eine Fortsetzung der Rekordrally ab. Wie die "New York Times" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet hatte, will die US-Gesundheitsbehörde FDA dem gemeinsam mit Pfizer vermarkteten Corona-Impfstoff von Biontech noch im September die endgültige Zulassung erteilen. Bislang handelt es sich nur um eine Notfallzulassung. Derzeit intensiviert sich in der Branche zudem die Aussicht auf baldige Auffrischungs-Impfungen, auch um die Verbreitung des Coronavirus mit der besonders ansteckenden Delta-Variante in Schach zu halten.
Die Pfizer-Aktien kennen in New York derzeit ebenfalls kein Halten mehr, sie steuern mit großen Schritten auf ihren bisherigen Rekord aus der Zeit vor der Jahrtausendwende zu: Mit einem vorbörslichen Plus von gut 0,7 Prozent auf 46,02 Dollar fehlt ihnen zu den 1999 erreichten 47,45 Dollar nicht mehr viel. Mit Blick auf Moderna verwies Börsenbrief-Autor Hans Bernecker darauf, dass ein Impfstoffkandidat gegen das den Atemtrakt befallende RSV-Syndrom mit einem Fast-Track-Status bei der US-Zulassungsbehörde "jetzt quasi auf der Überholspur fahre".
Derweil zeichnet sich bei den Aktien des Wertpapier-Brokers Robinhood nach dem 24-prozentigen Kurssprung vom Dienstag ein weiteres Plus von über 14 Prozent auf 53,53 Dollar ab. Damit dürfte der enttäuschende Börsengang am vergangenen Donnerstag weiter in den Hintergrund treten - bereits gestern waren die Aktien erstmals über den Ausgabepreis von 38 Dollar geklettert. Grund für die deutliche Erholung sind unter anderem wohl umfangreiche Aktienkäufe der Starinvestorin Cathie Wood für ihren börsengehandelten Flaggschiff-Fonds Ark Innovation. Auch Kleinanleger zeigten einem Datendienstleister zufolge zuletzt ein starkes Interesse an Robinhood./gl/eas
Quelle: dpa-Afx