SEATTLE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Cloud-Computing-Anbieter, Amazon
Auf dem Weg zur kommerziellen Nutzung der neuen Technologie haben bislang Google
Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein Qubit eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.
Google arbeitet bereits seit 2006 an Quantencomputing. 2019 behauptete der Suchmaschinen-Konzern die sogenannte Quantenüberlegenheit erreicht zu haben, weil sein Prozessor Sycamore mit 53 Qubits eine Berechnung schneller durchführte als die schnellsten herkömmlichen Supercomputer. IBM bietet seinen Cloud-Kunden seit 2019 Zugang zu seinem Quantencomputer "Q System One" mit 20 Qubits an. Im Juni stellte IBM auch seinen ersten kommerziellen Quantencomputer in Europa mit 25 Qubits vor, der in der IBM-Deutschlandzentrale in Ehingen bei Stuttgart steht.
Um nicht zu sehr von US-Anbietern abhängig zu sein, hatte im Mai die Bundesregierung insgesamt zwei Milliarden Euro für die Entwicklung von Quantencomputern freigegeben. Ziel soll es sein, innerhalb der nächsten fünf Jahre in Deutschland einen konkurrenzfähigen Quantencomputer zu bauen und ein dazugehöriges Ökosystem mit potenziellen Anwendern zu schaffen./chd/DP/mis
Quelle: dpa-Afx