HAMBURG (dpa-AFX) - Die Privatbank Berenberg sieht trotz der jüngsten Schwächephase der Wasserstoff-Branche weiterhin gute Chancen für Aktien aus diesem Umfeld. Trotz der in der vergangenen Woche vom US-Energieministerium (DOE) ausgerufenen Senkung der Herstellungskosten sei die Nachrichtenlage nach wie vor stützend, schrieb Analyst James Carmichael in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Die Industrie arbeite außerdem bereits an den Kosten, um die Wasserstoffwirtschaft attraktiver zu machen und zu ihren Anteil zu vergrößern.
Carmichael fasste wichtige Ergebnisse und Ziele der DOE-Präsentation zusammen, nachdem das US-Energieministerium das Ziel ausgesprochen hat, die Produktionskosten für grünen Wasserstoff bis 2030 um 80 Prozent auf 1 US-Dollar je Kilo senken zu wollen. Dahinter steckten einige andere Bestrebungen, welche die Basis für ganzheitliche Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen seien, um nicht nur die Kosten zu verringern. Es gehe auch darum, die Effizienz und Dauerhaftigkeit der Wasserstofftechnologie von der Produktion über die Speicherung, den Transport und die Brennstoffzellen selbst hinweg zu verbessern, schrieb er.
Zwar ergäben sich aus den Betrachtungen nur begrenzt aktienspezifische Schlussfolgerungen. Dennoch habe er sich die wichtigsten Aspekte angeschaut: die Wasserstoffproduktion, den Automobilsektor und Schwertransporte.
Unter anderem kommt Carmichael zur Schlussfolgerung: Falls sich die Kosten für sogenannte PEM-Stacks (Stapel aus Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen) 2025 auf 100 US-Dollar/kW belaufen sollten, bedeute das Systemkosten von etwa 300 Dollar/kW. "Das ist ein Niveau, das unseres Erachtens 2030 erreicht wird", erkärte er. Damit sei klar, dass seine Schätzungen für die PEM-Verkaufseinheiten des Wasserstoffherstellers Nel Asa
Der Berenberg-Analyst sieht zudem die Betankung von Schwerlastwagen als Herausforderung an. Sie sei ein Kernelement für durch Brennstoffzellen betriebene Flotten. Ein geeignetes und umfassendes Wasserstofftanksystem zu entwickeln, wäre wichtig für Unternehmen wie Nel Asa oder McPhy
Seine "Top Picks" im Clean-Energy-Bereich seien allerdings das auf Kohlenstoffabscheidung spezialisierte Technologieunternehmen Aker Carbon Capture (AkerCC)
Mit der Empfehlung "Buy" sieht die Berenberg Bank auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Kurspotenzial von mehr als 15 Prozent für die jeweilige Aktie. Eingestuft mit "Hold" wird ein begrenztes Aufwärts- oder Abwärtspotenzial ohne einen unmittelbaren Kurstreiber erwartet./ck/bek/he
Analysierendes Institut Berenberg.
Veröffentlichung der Original-Studie: 15.06.2021 / 16:19 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
Quelle: dpa-Afx