NEW YORK (dpa-AFX) - Die Bank of America (BofA) hat ihre diesjährigen Erwartungen an die Stahlpreise und die von hohen Rohstoffpreisen gebremste Produktmarge gesenkt. Die Experten um die Analysten Patrick Mann und Jason Fairclough verwiesen in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie auf die geschwächten Konjunkturperspektiven und drohende Konkurrenz aus China wegen dort anziehender Exporte.

Die Analysten kürzten vor diesem Hintergrund die Kursziele für fast alle Konzerne der Branche. Einzige Ausnahme ist Salzgitter, für die das Kursziel von 22 auf 27 Euro erhöht wurde. Dies wurde zum Anlass genommen, um die Papiere des deutschen Stahlkonzerns von "Underperform" auf "Neutral" hochzustufen. Die Papiere seien sehr günstig bewertet, hieß es als Argument für das nun nicht mehr negative Votum.

Allgemein betonten die Experten, viele Werte aus der Stahlbranche seien mittlerweile im historischen Vergleich günstig, und gleiches gelte auch im Verhältnis zu ihrem fairen Wert. Ihre Kaufempfehlungen bestätigten sie für ArcelorMittal, Voestalpine sowie Acerinox - und für Thyssenkrupp, wenngleich die Situation bei dem deutschen Industriekonzern mit einem Spartenmix eine besondere sei.

Die Experten gaben aber zu, dass es im Falle einer wirtschaftlich "harten Landung" und einer Unterbrechung der Gasversorgung nicht auszuschließen ist, dass die Bewertungen unter ihre historische Spanne fallen. Dies sei aber gegenwärtig nicht ihr wirtschaftliches Basisszenario.

Für einzelne Branchenmitglieder sind sie bereits oder werden sie pessimistisch. Für SSAB und Outokompu hat ein negatives Votum mit "Underperform" Bestand, für Aperam ist es neu. Das Urteil für das Stahlunternehmen mit Sitz in Luxemburg wurde um gleich zwei Stufen von "Buy" auf "Underperform" gesenkt.

Gemäß der Einstufung "Buy" geht die Bank of America davon aus, dass die Aktie innerhalb von 12 Monaten eine Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende von mindestens 10 Prozent abwerfen wird. Mit "Neutral" geht die Bank von einer maximal leicht positiven Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende aus. Mit "Underperform" schätzt die Bank die Aktie als einen der am wenigsten attraktiven Werte in dem Beobachtungsuniversum ein./tih/ag/jha/

Analysierendes Institut Bank of America.

Veröffentlichung der Original-Studie: 30.06.2022 / 00:30 / EDT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 30.06.2022 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / EDT

Quelle: dpa-Afx