WILHELMSHAVEN (dpa-AFX) - Mit einer Auftragsvergabe in Milliardenhöhe rückt der Bau einer geplanten "Stromautobahn" unter Wasser zwischen Deutschland und Großbritannien näher. Wie die Projektgesellschaft des geplanten 725 Kilometer langen Unterwasserstromkabels "NeuConnect" am Montag mitteilte, seien Aufträge für die Kabellegung und den Bau von Konverterstationen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro (1,5 Milliarden Pfund) vergeben worden. Mit der Vergabe für die Stromverbindung, die das deutschen Übertragungsnetz in Wilhelmshaven mit dem britischen an der Halbinsel Hoo an der Themse-Mündung bis Mitte der 2020er Jahre verbinden soll, nehme das Vorhaben "signifikante Fortschritte", teilte die Projektgesellschaft mit.
Der sogenannte Interkonnektor soll bis zu 1,4 Gigawatt Strom in beide Richtungen transportieren - das wäre genug Energie für rund 1,5 Millionen Haushalte. Die Kosten für das derzeit größte deutsch-britische Einzelprojekt übernimmt ein Investorenkonsortium. Beteiligt sind der französische Investor Meridiam, die Allianz Gruppe sowie der japanische Energieversorger Kansai Electric Power. Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei ihrem Abschiedsbesuch in Großbritannien Anfang Juli 2021 mit Premierminister Boris Johnson über das Vorhaben gesprochen - beide Staaten signalisierten Unterstützung für das Projekt.
Laut einem Sprecher der Projektgesellschaft stehen einigen Genehmigungen für den Bau noch aus. Die abschließende Finanzierungsvereinbarung soll in den kommenden Wochen getroffen werden. Noch in diesem Jahr soll demnach mit den Arbeiten begonnen werden.
Mit der Planung und dem Bau von zwei Konverterstationen in Großbritannien und Deutschland wurde Siemens Energy
Quelle: dpa-Afx