EMDEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn will die marode Eisenbahnklappbrücke über den Emder Binnenhafen so ertüchtigen, dass der Klappmechanismus bis Mai wieder funktioniert. Das gaben die Bahn und die Stadt Emden nach einem Gespräch am Donnerstag bekannt. "Wir wissen, wie wichtig diese Brücke für Emden ist und werden alles daran setzen, die Klappung im Mai ermöglichen zu können", sagte der Leiter Investitionsplanung und Segmentsteuerung der DB Netz AG, Georg Wagner, in einer gemeinsamen Mitteilung. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) und die IHK Ostfriesland-Papenburg begrüßten, dass es mit dem Zeitplan der Bahn nun Planungssicherheit gebe.

Die Öffnungen der Eisenbahnklappbrücke, die seit Jahren saniert wird, waren im vergangenen November wegen eines defekten Drehlagers gestoppt worden. Zwar sei der Tausch der betroffenen Bauteile bei der laufenden Sanierung vorgesehen. "Dass sich deren Zustand in der Zwischenzeit jedoch derart negativ verändert hat, war auch während der Arbeiten nicht erkennbar", hieß es nun in der Mitteilung. Bei einer Untersuchung war festgestellt worden, dass weitere Öffnungen und Schließungen das Bauwerk nachhaltig schädigen würden.

Das hatte Folgen für den Emder Binnenhafen: Größere Schiffe, wie etwa das Museumsfeuerschiff "Amrumbank/Deutsche Bucht", konnten die Brücke nur noch einmal bei einer Notöffnung Ende November passieren. Seitdem bleibt die Brücke geschlossen. Nun soll Ende Februar ein großes Gerüst an der Brücke aufgebaut werden, um den Schaden zu beheben. Der Bahnverkehr über die Brücke soll während der Arbeiten weiterlaufen.

Weil die rund 70 Jahre alte Eisenbahnbrücke seit Jahren störanfällig ist, dringen Politik und Wirtschaft auf den Bau einer zweiten. Über die Brücke erreichen Bahnreisende etwa mehrere Ostfriesische Inseln, aber auch für die Autoverladung im Emder Hafen und die Logistik des Emder Volkswagen -Werkes ist die Brücke wichtig. Für ein zweites Bauwerk läuft eine Machbarkeitsstudie. Diese liege im Zeitplan, teilte die Bahn nun mit. Das Ergebnis werde bis Ende 2022 erwartet./len/DP/men

Quelle: dpa-Afx